Review:

Reanimated Homunculus

(Protector)

Also nein, von einer Reunion-Scheiblette kann man bei „Reanimated Homunculus“ (den Titel muss man dreimal lesen) wirklich nicht sprechen. Vielmehr handelt es sich um ein neues Album einer (fast) schwedischen Formation, die den Namen der alten Wolfsburger PROTECTOR übernommen hat. Im heutigen Line-Up befindet sich kein einziges Gründungsmitglied mehr; Sänger und Wiederbegründer Martin Missy stieß erst 1987 zur Band und wanderte 1995 aus der Autostadt nach Schweden aus. „PROTECTOR 2.0“ existieren seit 2011 und bestehen zu drei Vierteln aus rein schwedischen Musikern, die hier aber alles andere als Mumpitz abliefern und dem teilweise sehr guten Backkatalog (der auf Börsen und im Internet für richtig Asche gehandelt wird) keine Schande bereiten. PROTECTOR gehörten schon immer, wie etwa auch MINOTAUR, VENDETTA oder NECRONOMICON, der zweiten Reihe des heimischen Thrash Metal an und orientieren sich noch immer sehr stark an den 80ern, was man herrlich oldschoolig sägenden Nummern wie dem Opener „Sons Of Kain“, „Holiday In Hell“, dem Titelsong (geiler Stampfer!), dem Ohrwurm „Lycopolis“ oder dem kurzen, punkigen „Calle Brutal“ deutlich anhört. Die qualitativen Sphären von KREATOR oder SODOM werden auf „Reanimated Homunculus“ erwartungsgemäß nicht erreicht, aber echte Hänger findet man hier auch nicht. Ein gelungenes „Comeback“, bei dem ich allerdings hoffe, dass der dünne, blecherne Sound auf meine Vorab-Kopie zurückzuführen ist, und dass das fertige Album deutlich fetter tönt…

Reanimated Homunculus


Cover - Reanimated Homunculus Band:

Protector


Genre: Thrash Metal
Tracks: 10
Länge: 37:31 (CD)
Label: High Roller Records
Vertrieb: Soulfood