Review:

Cursed And Coronated

(Protector)

PROTECTOR gehören unangefochten zu den Titanen deutschen Thrash Metals. Dieses Jahr gibt es zum dreißig Jährigen Jubiläum mit „Cursed And Coronated“ ein zweites Album der „neuen Ära“. Das Line-Up ist das gleiche wie bei der „Reanimated Homunculus“ (2013), aus alten Zeiten ist lediglich Martin Missy verblieben, der seit der EP „Misanthropy“ (1987) dabei ist.
Textlich sind PROTECTOR keinesfalls von gestern. Das beweist bereits der Opener „Xenophobia“, der sich nach schauerlichem Intro (namens „Intro“) mit Fremdenfeindlichkeit auseinandersetzt, was mit der aktuellen Flüchtlingssituation in Deutschland aktueller denn je ist. In „Six Hours On The Cross“ geht es tatsächlich um Jesus, Umweltpolitik („Terra Mater“) und Krieg sind weitere Themen („Crosses In Carelia“). PROTECTOR sprechen sich gegen Drogenmissbrauch aus („Selfdesdrugtion“) und werben für Absinth („The Old Boil“). Natürlich darf auch ein Song über Thrash Metal nicht fehlen („To Serve And Protect“): „We serve the Metal - We protect the Thrash“ und „Thrash-Metal will never die!“ heißt es da. Wen überrascht es also, dass PROTECTOR auch 2016 mit harten old-school-Thrash-Riffs, aggressiven Vocals und einer eher rauen Herangehensweise punkten wollen? PROTECTOR sind einfach härter als viele ihrer Genre-Kollegen, so lässt nicht nur das finstere (großartige!) Artwork eine Nähe zum Death/Black Metal vermuten, zwischendurch wird es hier nämlich richtig finster. Selbst „The Old Boil“ und „To Serve And Protect“ wollen nicht so ganz nach lockerem Party-Thrash klingen. Am meisten punkten kann der Titelsong, einfach mal rein hören:

Cursed And Coronated


Cover - Cursed And Coronated Band:

Protector


Genre: Thrash Metal
Tracks: 14
Länge: 50:49 (CD)
Label: High Roller
Vertrieb: Soulfood