Review:

Immortal

(PRIDE OF LIONS)

Sehnsüchtig haben die Fans auf das neue PRIDE OF LIONS Album gewartet. Das unterstelle ich mal, weil es mir so erging. Doch nach der ersten Euphorie ob der Freude neues Material zu hören, stellt sich Ernüchterung ein.

War das Debüt ein Glanzstück des AOR, trumpften dort Hammermelodien auf, welche sich in ungeahnte Intensität steigerten und so für Überraschung und Begeisterung sorgten; konnte das gar mit dem Zweitwerk in punkto Kompaktheit und Qualität noch überboten werden. So wird der Löwe Zusehens berechenbarer und zahnloser. Schon bei "Roaring Of Dreams" suchte man die zwingenden Momente mit der "Gehörlupe", die doch sonst das Duo aus ex-SURVIVOR Mastermind Jim Peterik und Toby Hitchcock stark machten.

Und leider sind auch auf "Immortal" die großen Titel Mangelware. "Vital Signs" ist einer von ihnen. Der Song schafft es den magischen Moment - die Essenz des AOR in Melodie zu gießen. Auch "If It Doesn´t Kill Me" kommt teilweise noch an die frühere Klasse der zwei Amerikaner heran. Nur leider wird es dann schon dünn. Songs wie "Everything That Money Can´t Buy" oder "Are You The Same Girl" sind Schlager in englisch. Absehbare, schnulzige Melodie-Bögen ohne Spannung und Drive. Und einen zweiten negativen Aspekt muss ich, in dieser Review loswerden. Mich störte schon immer der Umstand das Jim Peterik ebenso wie Toby Hitchcock die Vocals fast gleichberechtigt beisteuert, und sich nicht wie bei SURVIVOR auf das Songwriting, Keyboard oder Gitarrenspielen beschränkt. Denn qualitativ ist Herr Peterik ein viel schlechterer Sänger, von der Stimme/Stimmfärbung als auch an Ausdruck und Volumen. Mit starken Songs, großen Melodien und tollen Arrangements kann man das verknusen. Nur wenn das fehlt, kommt das schwache, unpräzise Stimmchen doch dem "roten Bereich" gefährlich nahe.

Versteht mich nicht falsch, das soll kein Verriss sein. Der Sound der Scheibe ist toll. Und die oben erwähnten Glanzpunkte, sorgen für Gänsehaut. Nur kann ich meine Enttäuschung nicht ganz verstecken. Warum sollte ich auch? "Immortal" ist immer noch ein ordentliches AOR/Melodic Rock Album. Nur eben im Vergleich, zu den Erwartungen und Anspruch, den man zu Recht an die Band richtet, ist es kein überragendes oder besonders gelungenes PRIDE OF LIONS Album.

Immortal


Cover - Immortal Band:

PRIDE OF LIONS


Genre: Hard Rock
Tracks: 11
Länge: 54:12 (CD)
Label: Frontiers
Vertrieb: Soulfood