Review:

Pretty Wild

(Pretty Wild)

Das zweite Album der schwedischen Glam Sleaze Formation PRETTY WILD war ja bereits für 2010 angekündigt und wurde von den einschlägigen Genre-Fans durchaus heiß erwartet – war das Debüt bzw. die gleichnamige EP „All The Way“ doch ein überzeugendes Werk im Dunstkreis des aufpolierten 80er-L.A.-Retro-Sounds. Die damaligen MÖTLEY CRÜE, RATT und POISON-Vibes sind nun hörbar gen Hard Rock erweitert worden – die 80er und ihre Landsmänner von EUROPE und TREAT fallen mir da ein. Voller Selbstbewusstsein in Spandex-Hosen und mit Hairspray fährt man hochmelodisch und mit reichlich Hooks versehen den Palmen gesäumten Highway in den kalifornischen Sonnenuntergang. Dabei vermeiden PRETTY WILD zu viel Klischee und überzeugen eher durch treffsichere Arrangements, gelungene Soli und einer gekonnten Balance zwischen typischen US-Trademarks und skandinavischem Rock’n’Roll-Affinität. Anspieltipps - der flotte Stadionbrocker „Alive“ mit radiotauglichem Hitpotential (das später kommende „Wildheart“ schlägt in die gleiche Kerbe) und das Hard-Rock-lastige „Staring At The Sun“ mit etwas Räudigkeit und tollem Refrain. Und auch wenn der Überraschungseffekt des ersten Album hier nicht mehr ganz greift; wer die letzten Jahre sich mit H.E.A.T., CRAZY LIXX und CRASHDIET in die Zeitmaschine gesetzt hat, der sollte auch mal den Stoff probieren, den PRETTY WILD kredenzen – paßt!

Pretty Wild


Cover - Pretty Wild Band:

Pretty Wild


Genre: Hard Rock
Tracks: 14
Länge: 52:19 (CD)
Label: Dead End Exit Records
Vertrieb: Rough Trade