Review:

Ghostlight

(Poets Of The Fall)

TIPP

POETS OF THE FALL haben die Coronazeit kreativ genutzt: erst veröffentlichte die Band zunächst auf YouTube und später dann auch als Album eine Reihe von Akustikversionen bereits bekannter Songs, um ihre Fans trotz sämtlicher Widrigkeiten des Weltgeschehens bei Laune zu halten, dann begannen sie, an neuem Material zu arbeiten. Letzteres liegt jetzt vor: „Ghostlight“ heißt das neue Album und schon bei den ersten Klängen des Openers „Firedancer“ dürfte den Freunden der Finnen das Herz aufgehen, denn auch die jüngste Veröffentlichung ist geprägt vom charakteristischen, warmen und runden Gesamtklang, denn die Band von jeher ihr Eigen nannte. „Firedancer“ kommt im Up-Tempo und mit den für flottere Poets-Songs typischen, vorwärtstreibenden und doch gleichzeitig verhaltenen Gitarren daher, das nachfolgende „Requiem For My Harlequinn“, das bereits als Vorab-Single veröffentlicht wurde, und „Revevlations“ ziehen ebenfalls das Tempo an. Insgesamt aber ist „Ghostlight“ ein auch für Poets-Verhältnisse ruhiges Album. „Sounds Of Yesterday”, „Heroes And Villains“ und „Lust For Life“ sind reine Balladen, „Weaver Of Dreams” wechselt zwischen Midtempo und balladesken Momenten. Alle Songs sind melodiös, schön instrumentiert und gesungen und schmeicheln dem Ohr, ganz große Ohrwürmer der Marke „Lift“, „Carnival Of Rust“ oder „Late Goodbye“ fehlen diesmal allerdings. Das jedoch ist Jammern auf wirklich hohem Niveau, denn auch so ist das Album Balsam für die Seele – zwar mögen sich die Lieder nicht unbedingt sofort im Ohr festsetzen, aber sie strahlen eine wohltuende Ruhe aus, die es schafft, den Rest der Welt für eine Weile hinter sich zu lassen. Und das kann man in diesen Zeiten nun wahrlich gut gebrauchen.

Ghostlight


Cover - Ghostlight Band:

Poets Of The Fall


Genre: Alternative
Tracks: 10
Länge: 55:0 (CD)
Label: Playground
Vertrieb: Insomniac