Review:

Clearview

(Poets Of The Fall)

Liebe POETS OF THE FALL, was ist denn da passiert? Wolltet ihr euren Sound modernisieren? Das habt ihr doch gar nicht nötig. Ist das etwa eine namentliche Vorstellung eurer selbst in den ersten Zeilen des Openers „Drama For Life“? Ihr seid doch keine Hip Hop-Truppe – und ganz unter uns, das ist auch gut so. Und was hat euch bloß dazu bewogen,  „The Child In Me“, das doch eigentlich am ehesten eine Ballade ist, mit etwas zu unterlegen, dass an nichts mehr erinnert, als an Computerspiel-Sounds? Eure Zuneigung zur Computerspielbranche in Ehren, aber man kann es auch etwas übertreiben, findet ihr nicht? Bei „Once Upon A Playground Rainy“ blitzt schon eher eure rockig-melodiöse Größe auf (bis auf das mit dem Sprechgesang—aber das hatten wir ja schon beim letzten Album), auch  bei „Shadow Play“ und „Center Stage“ zeigt ihr, was ihr könnt: schöne Melodiebögen, das Ganze mit einem wunderbaren, warmen Gesamtklang versehen. Die Balladen „The Labyrinth“ und „Moonlight Kissed“ sind zwar eigentlich  ganz hübsch, plätschern aber mehr dahin als nötig gewesen wäre, zumal ohnehin überdurchschnittlich viel ruhiges Material auf „Clearview“ zu finden ist. Liebe POETS, ganz im Vertrauen: ihr seid natürlich immer noch besser als viele andere. Aber für eure Verhältnisse ginge da doch noch deutlich mehr. Die ganz großen Melodien, die Songs wie „Carnival Of Rust“, „Late Goodbye“ und „Lift“ unsterblich machen, habt ihr dieses Mal leider zuhause gelassen. Holt die doch beim nächsten Mal bitte wieder aus der Versenkung, okay? Dann seid ihr nämlich wirklich ganz große Klasse. 

Clearview


Cover - Clearview Band:

Poets Of The Fall


Genre: Alternative
Tracks: 10
Länge: 40:0 (CD)
Label: Playground
Vertrieb: Edel Music