by Dennis Otto
Im Grunde hat Kollege Memme im Review vom 2002er Werk "Iconoclast" alles Wichtige zum Stil von POEMA ARCANUS gesagt. Das chilenische Quintett mischt "MOONSPELLige" Einflüsse (besonders beim Gesang) mit allerlei Zutaten, die in der Gothic-Schmalz-Szene zwar angesagt, aber deswegen nicht unbedingt essentiell sind, schon gar nicht in einer völlig wirren, zusammenhanglosen Überdosis. Ich bin überzeugt, dass POEMA ARCANUS mit ihren Instrumenten umgehen können und sicher auch die eine oder andere gute Idee im Oberstübchen haben, jedoch sind sie nur allerhöchstens durchschnittliche Songwriter, die oft wahllos und wenig nachvollziehbar Passage an Passage klatschen. Doublebasefeuer, Synthie-Elektro-Einlagen, Aggressivität, Growls, Pianoklänge, cleaner Gesang, Atmosphäre, wieder nicht, und mittendrin Gitarren, die ihre Orientierung verloren haben. Ein Stück wie "Stone And Magma" geht mir mit seinen nervigen Noise-Einlagen sogar mächtig auf den Zeiger. Am Ende steht man allein, verwundert, traurig? aber aus anderen als den von POEMA ARCANUS gewollten Gründen. Wer mal wieder etwas in dieser Richtung sucht, sollte sich an das Original, nämlich das sehr starke, neue MOONSPELL-Album "Memorial", halten oder noch ein paar Tage auf das göttliche "Hope" von SWALLOW THE SUN warten!
Telluric Manifesto
Band:
Poema Arcanus
Genre: Gothic Metal
Tracks: 9
Länge: 62:50 (CD)
Label: Aftermath Music
Vertrieb: Aftermath Music