Review:

1931-Go Out Dancing Part One

(Planet P Project)

TIPP
"Detroid, 1939 - Berlin, 1939. The family’s sitting around the radio on a Sunday evening, like all the other families. And they wait, ‘cause Father has a message for us tonight and he begins: "Und für dieses Volk und um dieses Volk wollen wir ringen, wollen wir kämpfen und niemals erlahmen und niemals erliegen und niemals verzagen und niemals verzweifeln. Es lebe unsere Bewegung, es lebe unser deutsches Volk!!!"" Mit diesen Worten, einem Spoken - Word - Intro, beginnt der erste Teil einer Trilogie von Instrumental - Allround - Genie Tony Carey, der vielen Fans mindestens noch durch seine Arbeit mit den frühen RAINBOW bekannt sein dürfte. Bereits 2003 erschien das Werk zum Download, dann folgte eine Eigenproduktion, aber nun liegt uns endlich eine endgültige Version dieses Meisterwerks aus Konserven, - und sie begleitender Gitarrenmusik vor. Ihr habt richtig gelesen: eine normales Rock, - oder Metalalbum ist "1931 - Go Out Dancing Part One" nicht geworden, sondern primär eine Elektro - Soundcollage, die aber von Gitarren immer passend begleitet wird. An den Drums hört man also quasi immer Angelo Sasso, hähä. Es ist nicht einfach, das Werk zu beschreiben, aber noch schwerer wird es sein, den Ottonormalmetaller dafür begeistern zu können. Prinzipiell benutzt Tony Carey das musikalische Grundgerüst nur zum Tragen der sehr gewagten und originellen Storyline, die die Geschehnisse rund um den zweiten Weltkrieg beschreibt. Insgesamt geht die Rechnung auf, da die Stücke dadurch erstens recht abwechselungsreich und sehr eingängig ausgefallen sind, so dass das Anhören durchweg Spaß macht. Genug "Spaß", oder wie auch immer, scheint Mr. Carey auch beim Schreiben des Albums gehabt zu haben, denn ein gewisser britischer Humor ist ihm wahrlich nicht abzusprechen. Recht zynisch sogar wirkt ein Song wie "Work (Will Make You Free)" (Hammertitel!), wenn zudem noch ein weiblicher Chor (!!!) eben jene Textzeile zum Besten gibt. Fast alle Songs sind darüber hinaus mit weiteren Spoken - Word - Passagen unterlegt oder eingeleitet, was die schon dichte Atmosphäre noch weiter erhöht und für wohlige Gänsehaut sorgt. Sicher kann man bei einem sowohl musikalisch, als auch inhaltlich kontroversen Album den erhobenen Zeigefinger schwingen, aber man kann sich auch einfach an tollen und flotten (und oft sogar "tanzkompatiblen" - daher auch der Titel) Hymnen wie "My Radio Talks To Me", "Join The Parade" (klasse!), "The Other Side Of The Mountain", der superben Ballade "Waiting For The Winter" oder dem Quasi - Titeltrack "Believe It", einem hervorragendem Stück, erfreuen und sie immer und immer wieder anhören. Carey’s Konzept - Trilogie über das letzte Jahrhundert soll in noch zwei weiteren Teilen fortgesetzt werden, wobei der zweite bereits produziert und der dritte schon geschrieben ist. Wir sind gespannt! Solange legen wir aber sicher noch mal Teil eins auf, der offenherzigen und experimentierfreudigen (Progressive -) Rockfans hiermit ans Herz gelegt sei. Schönes Ding, du!

1931-Go Out Dancing Part One


Cover - 1931-Go Out Dancing Part One Band:

Planet P Project


Genre: Progressive
Tracks: 10
Länge: 51:1 (CD)
Label: Progrock Records
Vertrieb: Just For Kicks