Review:

Circle Of Darkness

(PLAGUE YEARS)

Ok, PLAGUE YEARS haben scheinbar eine ziemliche Wut im Bauch und lassen diese kompromisslos auf die Menschheit los. Das Zweitwerk „Circle Of Darkness“ macht musikalisch keine Gefangenen und schießt aus allen Rohren. Meine erste Assoziation sind definitiv Bands wie SLAYER oder auch DEW-SCENTED. Besonders beim gelungenen Song „Incantation“ kann man sich der Inspiration von SLAYER nicht entziehen und musiziert somit auf einem technisch sehr hohen Niveau. Der Opener „Play The Victim“ lässt gleich zu Beginn mit starken Thrash-Riffs aufhorchen und bietet keine Zeit zum Verschnaufen. An fehlender Brutalität und dem Willen, diese auch auszuspielen, mangelt es den Jungs aus Detroit in keinem Fall. Die gesunde Mischung aus Thrash und Death macht sogar richtig Spaß, und auch die Soli erinnern stark an SLAYER. Trotz hörbarer Liebe zu den Klängen einer eher traditionellen Richtung, verschließen sich PLAGUE YEARS nicht modernen Einflüssen und bringen mit gekonnten Hooks die Musik auf ein noch höheres Level. Geschosse wie „Urge To Kill“ und World In Blood“ brauchen keine weiteren Erklärungen, sondern bringen das Gehirn langsam zum Abschalten und zum automatisierten (Ab-)Reagieren.

Eigentlich klingt das ja alles, als wäre bei „Circle Of Darkness“ alles im grünen Bereich, und ich könnte jetzt eine Kaufempfehlung aussprechen. Leider kann ich dies nicht machen, und dies liegt nicht an der Musik an sich, da diese wirklich überzeugen kann. Es liegt an Bandmitglied Tim Englehard, der sich für die Vocals verantwortlich zeigt. Die Vocals können zwar mit ihrer hohen Aggressivität eine hohe Punktzahl einfahren, machen auf Dauer die Scheibe aber zu einem fast nervigen Output. Tim brüllt sich, auf die Dauer der gesamten Scheibe, nur in einer Tonlage die Kehle aus dem Leib. Es gibt fast keine Variationen, und wenn es mal bei einem Schrei in höhere Gefilde gehen soll, dann wird weggefaded. Der Mischer wird wohl wissen, warum. Nein, das geht so leider nicht. Der Gesang ist einfach zu eindimensional und gähnend langweilig. Klar, die Vocals treten schon in den Allerwertesten, aber wenn man schon als Vorbild SLAYER nennen kann, dann bitte auch in den Vocals umsetzten. Hier hilft auch nicht das unnötige Hallelement, welches auf die Stimme gemixt wurde. Dies trägt auch zum untragbaren Gesamtbild bei.

Sorry, „Circle Of Darkness“ hätte eine wirklich beeindruckende Scheibe werden können, aber ich kann hier leider nicht mehr als eine Durchschnittsbewertung geben und rate dem Sänger doch, einige Thrash-Perlen zu studieren und von anderen Vocalists des Genres zu lernen. Schreien soll zwar helfen, aber auf einem Logplayer macht es auf Dauer zu viel kaputt.

 

Circle Of Darkness


Cover - Circle Of Darkness Band:

PLAGUE YEARS


Genre: Thrash Metal
Tracks: 10
Länge: 42:27 (CD)
Label: Entertainment One
Vertrieb: SPV