Review:

Meds (Re-Release)

(PLACEBO)

Mit „Meds“ veröffentlichten PLACEBO in 2006 ihr fünftes Album und versuchten dabei ihre Wurzeln aus „Black Market Music“ mit dem mainstreamig-erfolgreichen Vorgänger „Sleeping With Ghosts“ zu vermengen. Dabei blieben vor allem die elektronischen Spielereien auf der Strecke, „Meds“ wirkte düsterer. Die Rechnung ging – was auch die Chartpositionen mit reichlich Top-Platzierungen aufzeigten – für PLACEBO auf. Mir hat es ja besonders die sehnsuchtsvoll-traurige Ballade „Pierrot The Clown“ und das etwas gewöhnungsbedürftige Gesangsduell „Broken Promise“ mit Michael Stipe (R.E.M.) angetan. Aber natürlich sind es vor allem die ersten vier Songs des Albums – der Titeltrack „Meds“ (noisiges Duett mit Alison Mosshart von THE KILLS), das melodische „Infra Red“, das rockig-treibende „Drag“ und das düster-spacige Gute-Nacht-Lied „Space Monkey“ – die einen gleich einfangen und in den PLACEBO-Kosmos entführen. Das Highlight dürfte aber sicher den das Album abschließende (Pop-) Übersong „Song To Say Goodbye“ mit seinem Ohrwurm-Refrain und den genialen Pianoparts sein. PLACEBO erfinden sich mit „Meds“ nicht neu – schaffen es aber auf ihre Art Alternative und Pop, Melancholie und muntere Eingängigkeit so zu präsentieren, als würde gar nichts anderes zueinander passen – und natürlich Brian Molko unverwechselbare Stimme als Klammer, um aus den 13 Kompositionen (ohne Ausfall) ein Ganzes – mit jeden Durchlauf wachsendes – Album zu machen.
Die Vinyl-Veröffentlichung 2016 kommt in limitierte Edition auf pinkfarbenem 180 Gramm Vinyl und in der Standard-Version auf schwarzem 180 Gramm Vinyl daher, das Ganze mit Songtexten auf der bedruckten Innenhülle und im Gatefold – alles in allem eine wertige Angelegenheit.

Meds (Re-Release)


Cover - Meds (Re-Release) Band:

PLACEBO


Genre: Alternative
Tracks: 13
Länge: 48:21 (LP)
Label: Vertigo
Vertrieb: Universal