PINHEAD ist das neue Projekt von dem finnisch-britischen Multiinstrumentalist, Produzent, Songwriter & Sänger Ilja John Lappin. Der Künstler ist bekannt als Sänger und Bassist der Progressive-/Artcore-Band THE HIRSCH EFFEKT; von da hat er auch gleich das Spiel mit der Atmosphäre mitgebracht. Unter dem Titel „Egomessiah“ veröffentlicht er sein, wenn man so will, Solo-Debüt.
Iljas Gesang pendelt zum Auftakt ("Lapse", "Violetar") meist zwischen Zorn, Verzweiflung und melodiösem Klargesang. Die Songstrukturen sind ambivalent, aber weit weniger herausfordernd als es zu Beginn den Anschein hat. Stürmische und warme Emotionen wechseln mit kühlem Sound und brachialen Riffs. Mit schmissigen Nummern wie "In Recent Times" positioniert sich PINHEAD im Metalcore. Das Programm, heiß und fetzig, zieht sich bis zur Mitte des Albums. Dann wird es zunehmend spannungsvoller und nahezu schillernd unberechenbar.
Es gibt Industrial-Klänge, mit "Counterfate" eine melancholische, sanfte Ballade, die einen Hauch Gothic in sich trägt, mit "Serene Day" ein stilles Piano Intermezzo und mit "Lonefall" eine gefällige Alternative Rock-Nummer. Abschließend präsentiert er mit dem Longtrack "Lesser Lights" großes Artrock/-core-Kino. 12 Songs, 64 Minuten Spielzeit und ja, Ilja John Lappin zieht hier für "Egomessiah" alle Register seines Ego Programms durch, Scheuklappen und Berechenbarkeit gibt es nicht.
PINHEADs Debüt punktet mit Diversität, mit starkem Sound, Details und Umfang der einzelnen Songs, einnehmender Atmosphäre und gefälligen Melodien. Starkes Debüt!