Review:

The Lack Long After

(Pianos Become The Teeth)

TIPP
Es lässt sich ja immer vortrefflich über den Nachwuchs einer Szene lästern, wenn das biblische Alter von 30 überschritten wurde und trotzdem noch ein Interesse für die jeweilige Szene immer noch da ist. Egal, ob in einer der Metal-Spielarten, beim Hardcore oder im HipHop, die Jugend von heute und was sie alles falsch macht geht nie auf eine Kuhhaut. Im Hardcore machen Bands wie LA DISPUTE, DEFEATER und TOUCHE AMORE von sich reden; über die lässt sich als alter Sack gut lästern. PIANOS BECOME THE TEETH werden da schnell in die gleiche Ecke gestellt, was immerhin angesichts der Qualität ihrer Musik stimmt, der Band sonst aber Unrecht tut. Was sie auf ihrem Debüt und jetzt auf „The Lack Long After“ abliefert, ist Screamo (anders als z.B. DEFEATER), punktum. „The Lack Long After“ fängt dabei bärenstark an, „I’ll be Damned“ ist ganz großes Gefühlskino und mit packendem Aufbau, selten wurde ein Album so gut eingeleitet. Die verbesserte Produktion fällt ebenso schnell auf, genau wie die im Vergleich zum Debüt düsterere, melancholischere Atmosphäre. Kyles Gesang ist dafür der beste Beleg, wenn er sich roh, intensiv durch die Songs schreit, ist der Hörer eingenommen von den Emotionen und der Hingabe. PIANOS BECOME THE TEETH haben es geschafft, ein sehr gutes Album einzuspielen, das sie als Musiker und Songschreiber gereift zeigt. Wer ein Faible für emotionale Musik hat, wird mit dieser emotionalen, aber nie positiv gestimmten, Platte bestens bedient. Zum Abschluss des Jahres nochmal ein ganz starkes Album! Auch wenn das natürlich alles schon mal da war, ENVY und so. Aber lasst die alten Männer ruhig meckern, die brauchen das…

The Lack Long After


Cover - The Lack Long After Band:

Pianos Become The Teeth


Genre: Hardcore
Tracks: 8
Länge: 37:15 (CD)
Label: Topshelf Records
Vertrieb: Soulfood Music