Review:

Tectonics

(Phobos)

Doom-Industrial? Doom Insudtrial! Die Franzosen (angesichts ihres Namens von den frankophonen Trendsttern Voivod inspiriert) beglücken die Hörerschaft jedenfalls mit einer Mischung aus langsamen, quälenden, schier unerträglichen Zutaten. Das Tempo bewegt durchweg auf niedrigem Level (bis gar nicht), der Gesang ist kaum als solcher zu bezeichnen, sondern gleicht eher einem Aufschrei aus Panik, einer Verlautbarung der fürchterlichen Hysterie. Horror-Schreie ergänzen die Vocals und geben "Tectonics" durchaus Soundtrack-ähnliche Atmosphäre. Mittel zum Zweck sind außerdem enorme Gitarrenwälle, und ein sehr elektronisches "Schlagzeug". P.H.O.B.O.S. glänzt mit dem genauen Gegenteil von dem, was Musik üblicherweise ausmacht - hier von echten Melodien zu sprechen, ist vollkommen unpassend, denn das einzige, was das Duo produziert, sind unrunde Tonfolgen, Kakophonien wie sie in keinem Notenbuch stehen. Und dennoch klappt es: So oder so ähnlich muß es im Innern der Erde aussehen, wenn sie kurz vor ihrem Untergang steht: Die Franzmänner haben die "Reise zum Mittelpunkt der Erde" neu vertont, eindringlich, destruktiv, mitreißend. Was allerdings kaum einer verstehen wird - warum auch, wo wir uns alle tüchtig am Zerstören unseres zwischenzeitlichen Heimatplaneten beteiligen. Wiederhören!? Viel Zeit bleibt nicht mehr, wenn man dieser Scheibe Glauben schenkt.

Tectonics


Cover - Tectonics Band:

Phobos


Genre: Doom Metal
Tracks: 8
Länge: 58:4 (CD)
Label: Candlelight
Vertrieb: Soulfood