Review:

Psycho Fantasy

(Phenomena)

Das Allstarbands ausnahmslos Überalben abliefern ist ebenso eine Fehleinschätzung wie die Meinung dass solcherart zusammengestellte Combos jegliche Authentizität abgeht. Wie meist kommt man um eine Einzelbetrachtung des Dargebotenen nicht herum. Und da kann das vierte Album des PHENOMENA-Projektes mehr als nur bestehen. Die um Tom und Mel Galley (Whitesnake) versammelten illustren Herren, u.a. Glenn Hughes (Deep Purple), Tony Martin (Black Sabbath) und Keith Murrell (Mama’s Boys) liefern nach 15-jähriger Pause mit dem Konzeptalbum "Psycho Fantasy" ein melodisches Hard Rock-Album ab, das für Fans des Genres wohl eines der Highlights 2006 darstellen wird. Dabei gehen Galley & Co. weniger eingängig und "popig" zu Werke als Anno dazumal - "Psycho Fantasy" braucht mehr wie einen Durchlauf um seine Qualitäten zu offenbaren; die Keys sind dabei zugunsten der Gitarre etwas in den Hintergrund gerückt (wobei aber genügend balladeske Parts erhalten bleiben). PHENOMENA lassen ihre Songs im traditionellen Hard Rock schwelgen, Midtempo herrscht vor. Mal reinhören sollte man in das atmosphärische "Killing For The Thrill" (lässt Led Zeppelins Kashmir grüßen) und in die nachfolgende Herzschmerz-Ballade "So Near So Far". Wobei es unter den 11 Tracks keine Aussetzer gibt - ungewöhnlich noch: "60 Seconds" kommt mit weiblichen, nicht opernhaften aber doch recht popigen Vocals daher und das stampfende Komposition "Crazy Groove" (welches definitiv mehr wie ein Anhören benötigt). Fazit: Was PHENOMENA vor über15 Jahren umjubelt geschaffen hat findet mit "Psycho Fantasy" eine gelungene Fortsetzung auf ähnlichem Niveau.

Psycho Fantasy


Cover - Psycho Fantasy Band:

Phenomena


Genre: Hard Rock
Tracks: 12
Länge: 47:6 (CD)
Label: AOR Heaven / Escape Music
Vertrieb: Soulfood