Review:

Ten Years

(Pharaoh)

Speziell für ihre letzten beiden Alben "The Longest Night" und "Be Gone" sind die Traditionalisten aus Philadelphia mitunter über den grünen Klee gelobt worden; manch Rosarotbrillenträger ließ sich sogar in einem Anflug von Feuereifer dazu hinreißen, das Quartett in einem Atemzug mit den britischen Jungfrauen zu nennen. Hört man sich hingegen die neue EP "Ten Years" mal genauer an, muss man ganz nüchtern feststellen, dass die Jungs inzwischen auf dem Hosenboden der Tatsachen angekommen sind, egal, wie man zu der Band steht. Die sechs Stücke dieser Kurzplatte sind durchweg sehr gelungene Kompositionen alter US-Metal-Schule mit einem Hauch "fröhlicher" europäischer Note, die natürlich zumindest in stilistischer Hinsicht die MAIDEN-Wurzeln (speziell die Phase um "Piece Of Mind" und "Powerslave" herum) von PHARAOH nicht verleugnen und von Tim Aymar gesanglich erstklassig umgesetzt worden sind - nicht weniger, aber eben auch nicht mehr. Hymnen wie der stampfende Titelsong, das flotte, mit einem starken Refrain ausgestattete "Reflection And The Inevitable Future" oder die ungewöhnlich gewählte und recht hart umgesetzte SLAYER-Coverversion "Tormentor" (mit „Whitelight“ befindet sich außerdem ein nicht ganz so überzeugendes Remake von NEW MODEL ARMY auf der Scheibe) sind gute bis sehr gute Bereicherungen für jede Genre-Sammlung, aber... ähm... qualitativ jungfräulich geht es hier nun wirklich nicht ganz zu...

Ten Years


Cover - Ten Years Band:

Pharaoh


Genre: Heavy Metal
Tracks: 6
Länge: 25:57 (EP)
Label: Cruz Del Sur Music
Vertrieb: Alive