Review:

Expanding Oblivion

(PESTIFER)

Lüttich: so kaputt wie die Stadt, so gut die Waffeln – und so anspruchsvoll der Death Metal PESTIFERs. In einem ganz schicken Digipak versteckt sich eine CD mit elf hochanspruchsvollen, aber auch sehr akzentuiert und auf den Punkt gespielten Songs (wenn man die kürzeren Zwischenspiele mitzählt). Technischer Death Metal ist ja immer ein Ritt auf des Messers Schneide, viele Bands fallen runter und ritzen sich den Popo auf, weil sie es mit der gar ergötzlichen Frickelei übertreiben, vergessen gute Songs zu schreiben und verlieren dabei den Hörer aus den Augen, beziehungsweise jener die Band aus den Ohren. Das passiert den Belgiern nicht, denn ein paar Stücke wie „Silent Spheres“ oder „Swallower Of Worlds“ bieten extrem fieseliges Zeuch, finden aber phasenweise eben auch ordentlichen Rumms und sogar ein bisschen Groove. Außerdem laden kleine Instrumentals zu lohnenden Pausen ein – wie „Disembodied“. Außerdem gibt es immer wieder auch mal Parts, die mächtig nach vorne gehen („Fractal Sentinels“  oder „Grey Hosts“) und mit dem abschließenden Titelstück einen abgehangenen Siebenminüter, bei dem PESTIFER vor Klavierklängen nicht zurückschrecken. Spannender Rausschmeißer! PESTIFER schaffen den Spagat zwischen exorbitanter Technik-Frickelei und eindringlichem Death Metal-Groove, ohne sich Eier oder eben den Pöps an der oben angesprochenen Klinge zu verletzen. Will heißen: Bei Adressaten aus jedweder Death Metal-Zielgruppe sollte „Expanding Oblivion“ ankommen. Da die Zugeständnisse aber nicht ausufern, dürfte sich hier vor allem das anspruchsvollere Klientel angesprochen fühlen. Also mehr OBSCURA als DISMEMBER. Machen Sie aber schon schön, die Männer aus Liège.

 

Expanding Oblivion


Cover - Expanding Oblivion Band:

PESTIFER


Genre: Death Metal
Tracks: 11
Länge: 45:20 (CD)
Label: Xenokorp
Vertrieb: Xenokorp