Review:

Letters To A Stranger

(Persephone)

Anders als bei L'ÂME IMMORTELLE nicht in Lack sondern in barocken Kleidern, per Photoshop weichgezeichnet und mit Pastelltönen versehen: Sonja Kraushofer lebt ihre ruhige Seite bei PERSEPHONE aus. Mit einem Text über Liebe und Träume eröffnet sie mit dem gleichnamigen Titelsong ihr nunmehr viertes Album "Letters To A Stranger". Die meisten ihrer Songs sind ruhig, nachdenklich und bedacht. Untermalt oftmals nur von Cello und Klavier und manchmal mit kammerorchestraler Begleitung und zurückhaltenden Percussions. Kraushofers Gesang wirkt bisweilen kindlich, immer aber glasklar ohne opernhafte Arien zu trällern. Hochdramatisch dann der Tango von "Mean", inklusive mich an französische, rotweingeschwängerte Altstädte erinnernde Zieharmonika und musicalhafter Ausschweifungen - ein Highlight des Albums. Ein Highlight in einem musikalisch anspruchsvollen und sicherlich abwechslungsreichen Album (man nehme das irre "Wishful" oder das angedeutet rockige "Merciless) , dessen weichgezeichntes Coverartwork aber oft auch für die Musik spricht. Und das wird sicherlich nicht für jedermann etwas sein, denn "Letters To A Stranger" hypnotisiert bis zum Schließen der Augen. Schöne Neoklassik im Gotengewand, für jedes Metalklientel viel zu weich und wer Kraushofer sonst nur von L'ÂME IMMORTELLE kennt wird vom völlige Fehlen von Elektronik erstaunt sein. Wer jedoch PERSEPHONE kennt und mag, wird vom intensiven "Letters To A Stranger" sicherlich nicht enttäuscht.

Letters To A Stranger


Cover - Letters To A Stranger Band:

Persephone


Genre: Gothic
Tracks: 11
Länge: 50:25 (CD)
Label: Curzweyhl
Vertrieb: Rough Trade