Review:

Metanoia

(PERSEFONE)

TIPP

Aus Andorra erreicht uns dieser Tage ein echtes Highlight. Ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, von dieser Band schon irgendwann mal ein Lebenszeichen entdeckt zu haben, und dies ist scheinbar ein großer Fehler gewesen. Nach ein wenig Recherchearbeit, soll wohl schon der Vorgänger „Aathma“ ein großartiges Werk des progressiven Death Metals gewesen sein, dessen Verköstigung ich zeitnah definitiv nachholen werde.

Derzeit bin ich aber mit „Metanoia“ völlig beschäftigt, und dies wird auch noch eine lange Zeit so bleiben. Es gibt auf dem Album sehr viel zu entdecken, und man kommt teilweise nicht mehr aus dem Staunen heraus. PERSEFONE spielen nicht nur progressiven Death Metal, sondern kochen ihr ganz eigenes Süppchen. Man stelle sich eine Freundschaft aus DREAM THEATER, LEPROUS, CYNIC und PESTILENCE vor, die nochmals durch den Einsatz einer Vielzahl von elektronischen Sounds verstärkt wird. Klingt wirr? Ist es auch! Wirr, aber genial!

Der Titeltrack, welchen ich unbefangen genießen konnte, weist noch nicht auf eine Verbindung zum Death Metal hin. Der Gesang von Marc Martins erschallt glockenklar und wird nur durch elektronische Elemente untermalt. „Metanoia“ stimmt in jedem Fall perfekt auf das zweite Stück „Katabasis“ ein, welches gleich an CYNIC erinnert. Die Gitarren sind nicht von dieser Welt, der Drummer kennt keinen durchgängigen Rhythmus, und bevor die Sache zu wild wird, erklingt wieder der eindrucksvolle Klargesang. Danach wird es ruppiger und überaus technisch. Hobbymusiker werden hier mit den Ohren schlackern, und Freunde des gepflegten Growls kommen nun auch auf ihre Kosten. Was ein Durcheinander – was für eine Freude! PERSEFONE sind selbstbewusst und sich ihrer musikalischen Stärken bewusst, und dies beweist die Band mit dem Instrumental „Leap Of Faith“. Der Gesang wird hier nicht eine Sekunde vermisst, da musikalisch einfach zu viel passiert, und die Spannung fortwährend auf einem sehr hohen Niveau gehalten wird. Gleiches gilt für „Consciousness Pt. 3“, welches eine Länge von über elf Minuten vorweisen kann. Die Auskopplung „Merkabah“ vereint alle Stärken der Band, und besonders im Gesangsbereich passiert einfach unheimlich viel. Man könnte jetzt böswillig sein und der Band vorwerfen, dass kein Stil wirklich fokussiert wird, und man auf zu vielen Baustellen arbeitet, aber leider (oder zum Glück) ist auf jeder Baustelle die Arbeit zu 100 % perfekt. Dies könnte der einzige Kritikpunkt an „Metanoia“ sein – es wirkt fast zu perfekt. Musikalisch gibt es eh die Höchstnote, aber auch das Cover-Artwork und die Produktion lassen keine Wünsche offen.

Fazit: Absolute Höchstnote, die Historie der Band werde ich aufarbeiten und beste Grüße nach Andorra – ein Land, welches derzeit hell auf der Landkarte des Metals erstrahlt!

 

Metanoia


Cover - Metanoia Band:

PERSEFONE


Genre: Progressive
Tracks: 10
Länge: 57:47 (CD)
Label: Napalm Records
Vertrieb: Universal Music