Review:

Last Rites

(Pentagram)

Totgesagte leben länger. Bestes Beispiel dafür ist die US-Stoner/Doom-Legende PENTAGRAM, die, mit ein paar Aussetzern in der Biografie, schon seit 40 Jahren ihr Unwesen treibt und bis heute eher dem Underground zugehörig ist. Hinzu kommt, dass seit dem letzten Studiowerk "Show ´Em How" inzwischen auch schon wieder sieben Jahre ins Land gezogen sind, in denen außer ein paar Compilations nichts Greifbaren von den Jungs erschienen ist. Nun aber legen die beiden Genre-Pioniere Bobby Liebling und Victor Griffin mit "Last Rites" eine Scheibe vor, die zwar einerseits den gewohnten, von frühesten BLACK SABBATH inspirierten Sound offenbart, andererseits jedoch völlig zeitgemäß und kraftvoll produziert worden ist - von künstlich verklärter Retro-Romantik keine Spur. Und in kompositorischer Hinsicht lassen die Herren erkennen, dass das kreative Feuer immer noch lodert: der fett nach vorne bratende Opener "Treat Me Right", das mit einem mörderischen Schweinegroove ausgestattete "Call The Man" (Granate!), das leicht vertrackte "Everything´s Turning To Night", das atmosphärische, dezent an MOLLY HATCHET erinnernde "Windmills And Chimes" oder das einmal mehr von Victor Griffins geilem Gitarrenspiel getragene "Horseman" sind ideales Futter für die Zielgruppe. Auch wenn ich persönlich das aktuelle PLACE OF SKULLS-Album "As A Dog Returns" einen Tick stärker finde und mich ernsthaft frage, ob unser Doom-Liebling "Last Rites" auch ohne seinen brillanten Gitarristen und Songwriter hinbekommen hätte, kann hier jeder Genre-Fan nahezu blind zugreifen. Ein sehr gutes Comeback!

Last Rites


Cover - Last Rites Band:

Pentagram


Genre: Doom Metal
Tracks: 11
Länge: 44:19 (CD)
Label: Metal Blade Records
Vertrieb: Sony Music