Review:

No Piercing, No Tattoo

(Peer Günt)

Die finnischen MOTÖRHEAD sind zurück! Und sie haben uns jede Menge Schwein mitgebracht, wogegen sie sämtliche Nasenringe und Rücken - Tittibilder bei den Tausend Seen gelassen haben. Nachdem man weder Albumtitel, noch Cover - Artwork sofort deuten kann, versuchen wir es mit der Mucke. Und die ist so saucool, dass die Koteletts aus der Pfanne hüpfen. PEER GÜNT bewegen sich irgendwo in der Schnittmenge aus MOTÖRHEAD und skandinavischem Rotzrock der Marke HELLACOPTERS, TURBONEGRO und Co. und klingen auch nach über 20 Jahren (davon die letzten zehn ohne Longplayer!) noch frischer als manche junge Ferkelband. Man hat bei diesem Album immer das Gefühl, dass lautes Rülpsen, Furzen und Popelwegschnipsen wieder stark in Mode sind und das gute Benehmen ruhig auf dem Dachboden (oder im Schweinestall) verschimmeln darf. Allerdings hätte ich mir eine noch größere Hitdichte gewünscht, denn nicht alle Songs knallen so genial aus den Boxen wie das Lemmy - Erbe "King Of The Hill", die mit Piano unterlegte Ballade "Alone In The Night I Whisper Your Name" oder das fetzig - schnelle "Wash Me In The Rain". Etwa die beiden Opening - Tracks "Comin’ Back To You" und "Backdoor Man" rocken ordentlich, wirken aber unspektakulär und sind nur echten Fans dieser Art von "Schweinerock" zu empfehlen. Nichtsdestotrotz haben PEER GÜNT hier eine sehr kurzweilige, partykompatible und satt abgehende Rotz’n’Roll - Platte abgeliefert, die sich ohne Probleme mit den letzten Werken von Lemmy und Komplizen messen kann. Am Ende bleibt nur die Frage, auf was die Jungs bloß mit dem Abschlusstitel "Wanna Shake Your Boomboom" anspielen wollen… saftige Schinken etwa???

No Piercing, No Tattoo


Cover - No Piercing, No Tattoo Band:

Peer Günt


Genre: Rock'n'Roll
Tracks: 11
Länge: 42:52 (CD)
Label: Spinefarm
Vertrieb: Soulfood