Review:

Tales Of The Weird

(Paradox)

TIPP
Seit Mitte der 80er treiben sich PARADOX in der Szene herum. Trotz einiger längerer Pausen war die Band um Mastermind Charly Steinhauer nie ganz aus dem kollektiven Gedächtnis der Metalgemeinde verschwunden. 3 Jahre nach dem letzten Album „Riot Squad“ legen PARADOX nun mit „Tales Of The Weird“ nach, und das mehr als amtlich. Irgendwo im Niemandsland zwischen hartem Speed Metal und melodischem Thrash fliegen einem die Riffs nur so um die Ohren. Es wird auf höchstem Niveau gebolzt und dabei vergessen PARADOX nie die eingängigen Melodien. Obwohl PARADOX eine traditionelle Speed Band sind, sind ihre Riffs mitnichten ausgelutscht, sondern bestechen mit einem Höchstmaß an Originalität. Die Tachonadel zeigt meist nach rechts-unten und doch sind die Stücke so abwechslungsreich komponiert und arrangiert, dass in der knappen Stunde keine Langeweile aufkommt. Die Band besticht mit gekonnten Breaks und Melodiewechseln („Brainwashed“) und Fronter Charly trifft mit seiner Stimme genau den richtigen Mix zwischen Melodie und Aggressivität. Auch wenn sich PARADOX in den letzten 25 Jahren gehörig weiterentwickelt haben, so wird jeder, der die Frühwerke „Product Of Imagination“ und „Heresy“ im Plattenschrank hat, auch vor „Tales Of The Weird“ auf die Knie fallen. Wer noch keine Berührung mit PARADOX hatte, der möge sich eine Mischung aus den letzten beiden OVERKILL-Alben mit Hetfieldartigen Vocals vorstellen. Was PARADOX schon immer auszeichnete und was auf diesem Album zur Perfektion getrieben wird, ist das virtuose und messerscharfe Riffing. Großes Tennis. Zusammen mit einer hammerharten Produktion ist das Metalkunst in Formvollendung. Als Beweis höre man in den düsteren Thrasher „Escalation“ oder die Speednummer „Day Of Judgement“ hinein. Auch beim abschließenden RAINBOW-Cover „A Light In The Black“ ziehen sich PARADOX sehr achtbar aus der Affäre, sodass am Ende nur der TIPP übrig bleibt.

Tales Of The Weird


Cover - Tales Of The Weird Band:

Paradox


Genre: Thrash Metal
Tracks: 10
Länge: 55:2 (CD)
Label: AFM Records
Vertrieb: Soulfood