Review:

Auutumn Eternal

(Panopticon)

„Autumn Eternal“ heißt die neuste Veröffentlichung von PANOPTICON. Atmosphärischer Black Metal mit einem Fünkchen Folk wird hier geboten, der unter goldenen Tamarack-Lärchen zu genießen ist. Tamarack-Lärchen haben wir in Deutschland zwar nicht, dafür aber auch Herbst – Und was A. Lunn hier auf CD gebannt hat lädt wahrlich zum Träumen ein, ist die Mischung aus Schwarzmetall und atmosphärischen Ausbrüchen doch gar nahezu perfekt. So liefern PANOPTICON keinen „Dreamscape-Metal“ und auch ellenlange Akkustik-Passagen werden hier gekonnt vermieden. Ein rasendes Schlagzeug und stählerne Riffs dominieren, obendrauf gibt es klassische Black Metal-Vocals. Banjo- und Violinen- und Cello-Einlagen (besonders schön in " Sleep To The Sound Of The Waves Crashing") erzeugen dabei neben traditionell-angehauchten Riffs („Into The North Woods“) für ein warmes Nature-Flair. Von allen Songs arbeitet " Sleep To The Sound Of The Waves Crashing“ am Meisten mit Akkustik-Parts, „Pale Ghosts“ überrascht mit leicht sphärischen Vocals und in „A Superior Liar“ kommen Clean-Vocals zum Einsatz. Die Produktion ist schön rauh ausgefallen. So führen PANOPTICON den geneigten Hörer tatsächlich ohne Weichspüler und Kitsch, dafür aber mit vielen epischen Melodien in eine herbstlich warme Atmosphäre. Das Artwork – ein spiegelglatter See mit besagten Tamarack-Lärchen trifft es gut.

Und doch kann man „Autumn Eternal“ leider nicht als Höhepunkt der 2012 mit „Kentucky“ begonnenen Trilogie bezeichnen: Das A. Lunn auch hier wieder großartige Arbeit geleistet hat steht völlig außer Frage und das Album ist sehr stimmig, doch irgendwie fehlt hier das gewisse Etwas. Auf „Kentucky“ mischten PANOPTICON Country-Songs („Come All Ye Coal Miners“, „Which Side Are Qou On?“…), atmosphärische Gesänge („Black Waters”), prägnante Flöten-Melodien („Bodies Under The Falls“) und jede Menge Sprach-Samples in ihre Musik. Das nur zwei Jahre später folgende „Roads To The North“ kam mit eisigem Wind, einem drei-teiligen Song und dem akustischen „Norwegian Nights“ daher. „Autumn Eternal“ ist da (das instrumentale Intro einmal außen vor gelassen) etwas eintöniger, hier muss man genauer hinhören um seine Highlights zu finden. Auf der anderen Seite wird der Rausch atmosphärisch-schwarz-metallischer Schönheit nicht durch Country-/Folk Songs durchbrochen, was „Autumn Eternal“ wiederum zu dem in sich stimmigsten Werk der Drei werden lässt. So hat jede Scheibe etwas für sich. Wer auf Bands wie CALADAN BROOD, SAOR, GALLOWBRAID, SKAGOS, WINTERFYLLETH oder WOLVES IN THE THRONE ROOM steht, dem kann man PANOPTICON nur wärmstens empfehlen.

Auutumn Eternal


Cover - Auutumn Eternal Band:

Panopticon


Genre: Black Metal
Tracks: 08
Länge: 61:41 (CD)
Label: Nordvis (rough trade)
Vertrieb: Sound Pollution