Review:

Killbox 13

(Overkill)

Mann, hatte ich mich gefreut, als ich angeboten bekam, diese Cd reviewen zu können. Schließlich gehört die Mannschaft aus New Jersey zu meinen Alltime-Faves und zudem hatte mich ihr letztjähriges geiles Livealbum "Wrecking Everything" echt vom Hocker gehauen. Nach den eher auf Sparflamme köchelnden letzten Alben dachte ich, die Band würde sich gerade nach dieser Livescheibe wieder auf altbewährte Tugenden besinnen, denn das letzte Meisterwerk aus dem Hause Overkill liegt immerhin schon ca. 7 Jahre zurück. Dem ist leider nicht so, denn "Kill Box 13" setzt fast vollständig auf grooveorientierte Midtempo-Songs, die zu sehr auf die Nu-Metal/Neo-Thrash-Community zugeschnitten zu sein scheinen und jegliche Ohrwurmqualitäten vermissen lassen. Bereits der Opener "Devil by the Tail" kommt zwar mit einigen Doublebase-Parts daher und geht gut nach vorne los, sprengt aber beim besten Willen keine Ketten. Die folgenden "Damned" und "No Lights" hauen in die selbe Kerbe und plätschern behäbig dahin. Daran ändert sich bis zum Schluß leider nur wenig, sieht man mal von den etwas fixeren "Until I die", "Struck down" und "Unholy" ab, mit denen die Band dann doch noch einige Brecher serviert, die aber, wie der Rest der Platte auch, von Colin Richardson ziemlich steril und trocken produziert wurden. Bei allen Songs warten die Jungs mit netten mehrstimmigen Passagen auf, die zwar zu gefallen wissen, aber die Songs nicht wirklich aus dem Tal heben. "Kill Box 13" ist bestimmt kein schlechtes Album, das mit Sicherheit auch seine Freunde finden wird, aber echte Overkill-Rübenschrauber der Sorte "Deny the Cross", "Electro Violence", "Evil never dies" oder "Battle" sucht man jedoch vergebens. Müssen die Senioren des Genres jetzt etwa allesamt versuchen, "neue Märkte" zu erschließen?

Killbox 13


Cover - Killbox 13 Band:

Overkill


Genre: Thrash Metal
Tracks: 10
Länge: 50:24 (CD)
Label: Spitfire
Vertrieb: Edel