Review:

Arising Of Lost Souls

(Out Of Decay)

Metalcore gilt inzwischen als ausgestorben, weil ihm dasselbe Schicksal widerfahren ist wie zuvor dem “True Metal” und danach, beziehungsweise immer noch, dem Viking/Pagan Metal: Ausverkauf, wohin das Ohr hört. Zu den Auferstandenen aus den Ruinen des erstgenannten Genres gehören die Ramsteiner OUT OF DECAY, die mit ihren gekonnt zwischen hart und melodisch pendelnden Songs in Richtung CALIBAN, KILLSWITCH ENGAGE, BLEEDING THROUGH oder meinetwegen auch SOILWORK aufbrechen und dabei überraschend frisch, eingängig und erstaunlich selten nach akustischem Abziehbildchen tönen. Natürlich kann das noch recht junge Sextett seine Wurzeln nicht verleugnen (und gibt sie sogar auf seiner Homepage explizit an – inklusive der jährlichen Zahnarztbesuche jedes einzelnen Bandmitglieds…), liefert aber im fünften Jahr seiner Existenz mit „Arising Of Lost Souls“ eine außerordentlich gute selbst produzierte Debüt-Scheibe ab, die nicht nur fette Riffs der alten AT THE GATES-Schule auffährt, sondern auch zwei Sänger, die sich Geschrei und Klargesang (hauptsächlich in den Refrains) teilen. Am Meisten wissen aber die Kompositionen zu überzeugen, von denen der treibende Opener „Awakening Of A New Era“, das schleppend bollernde „Builder Of Destruction“ (klasse Refrain!), das balladeske „A Perfect Memory“ und das sehr dynamische „Dissipated Life“ (geil!) als Highlights genannt werden können, wogegen der Rest des Materials aber kaum abfällt. „Arising Of Lost Souls“ wird den abgesoffenen Metalcore zwar nicht retten können, ist aber fernab jeglicher Genre-Scheuklappen ein richtig gutes Album geworden, das für eine Underground-Produktion auch noch sehr ansehnlich aufgemacht ist. Daumen hoch!

Arising Of Lost Souls


Cover - Arising Of Lost Souls Band:

Out Of Decay


Genre: Metalcore
Tracks: 11
Länge: 52:34 (CD)
Label: Eigenproduktion
Vertrieb: Eigenvertrieb