Review:

Fantasizing About Being Black

(Otis Taylor)

TIPP

Diese Rezension fällt mal wieder unter die Rubrik "Blick über den Tellerrand". Aber vielleicht kennt ja mancher Hard Rock-Fan OTIS TAYLOR, war der Gute doch 2008 mit dem seligen GARY MOORE auf Deutschland-Tour. Aber natürlich hat der 68jährige Musiker nichts mit hartem Rock am Hut. Blues, ursprünglich mit leichtem Country-Beigeschmack ist des amerikanischen Künstlers Musik. Oft spärlich instrumentiert, schafft OTIS TAYLOR es wie kaum ein anderer Blues-Musiker, entspannte, relaxte oder eben tief aufwühlende, leidenschaftliche Gefühle, in seinen Zuhörern zu wecken. Gitarre, Banjo, Blasinstrumente, zusammen oder einzeln, aber niemals als lautes Getöse, allein für sich "tanzen" diese Instrumente ihre ganz eigene "Bedeutung".

OTIS TAYLORs neues Album "Fantasizing About Being Black" führt als Thema das Trauma der afroamerikanischen Geschichte mit sich. Es erzählt von Sklaven, Ungerechtigkeit, Angst, Rassismus und Entmenschlichung. Wie gehabt eindringlich, in seiner rythmischen, manchmal stoischen, zuweilen düster beschwörenden, mal folkisch beschwingten Art. Spuren von Jazz, Americana und Blues mischen sich wie die entführten Sklaven unter die Bevölkerung zu einem neuen Ganzen. "Fantasizing About Being Black" ist ganz großen Kino: berührend, mal hell, mal dunkel - und nicht weniger als eine überragende Platte.

Fantasizing About Being Black


Cover - Fantasizing About Being Black Band:

Otis Taylor


Genre: Folk
Tracks: 11
Länge: 42:53 (CD)
Label: Inakustik
Vertrieb: in-akustik