Review:

Motor

(Ostkreutz)

Die "Gangbang" Maxi der Berliner Jungs von OSTKREUTZ hatte mit ihrem exotischen Touch zumindest das Potential zu erstaunen. Die massive Partyattitüde, die auch ihre Maxi dominierte, prügelt auch beim Debutalbum "Motor" erwartungsgemäß jeden Hauch von Anspruch ins jenseits. Wenn in ihrer osteuropäisch klingenden Phantasiesprache Wortfetzen auftauchen, bewegen sie sich im weiten Feld von Bier und Frauen (Der literarische Höhepunkt wird bei "Tanzen Wurst Und Bier" erreicht.). Stöhnsamples im Titeltrack "Motor" gibt’s von der Stange und fetzen nicht - die Gitarren sind ebenfalls einfach gehalten und ergehen sich in penetrant wiederholten Riffs. Gitarrensoli gibt es per Banddogma sowieso nicht. Zusammen mit den electropunkigen Sounds ergibt das eine bisweilen ins trashige abdriftende Partymucke - harscher Crossoverrock mit Megaphonflair, der mehr wohl mehr Alkohol braucht als ich an einem Abend trinken möchte. Die anfangs noch witzige Idee der neuen Sprache nutzt sich innerhalb weniger Songs ab, an einen zweiten Durchlauf mit Genuss ist nicht mehr zu denken. Die blanke (gemalte) Brust auf dem Cover, mit "Vibrator" oder "Gangbang" betitelte Songs - das ist nicht Rock’n Roll sondern unglaublich öde. Natürlich ist das alles nicht so gemeint, sondern eben ganz anders. Mehr Infos zu den Songs gibt es auf der DVD in der entsprechenden Verkaufsversion. Tumber Blödsinn bleibt es. OSTKREUTZ sind mir nach nur einem Album schon zu langweilig und viel zu vorhersehbar.

Motor


Cover - Motor Band:

Ostkreutz


Genre: Crossover
Tracks: 11
Länge: 28:57 (CD)
Label: Warner Music
Vertrieb: Warner Music