Review:

Immaculate Destruction

(Ostara)

OSTARA kennt ihr nicht? Macht nix. Bislang machten die vier Jungs Neofolk mit ihrem denkwürdigen Bandnamen und hatten davon jetzt jedoch die Nase voll. Vom Neofolk ist wenig geblieben (auf der Bonus-CD der limitierten Erstauflage gibt es etwas mehr davon) und leider ist diese Entwicklung zu seichtem und eingängigen Gothic bis Wave Rock kaum als Glücksfall zu werten. Verwirren einen beim Opener in den ersten Takten noch die sehr sterilen Klänge aus dem Computer, verfliegt diese Wahrnehmung schnell: Denn der geneigte Hörer bekommt dann eine Produktion vorgesetzt, bei der die ohnehin eher langweiligen Gitarren dermaßen seltsam abgemischt wurden, dass sie mal vom Bass und dann von den Vocals überholt werden, um dann in seltsamer Rechts-Links Spielerei gänzlich zu hochgezogenen Augenbrauen führen werden. Die Dynamik der Instrumente kommt also primär vom Mix und erzeugt dadurch einen einmaligen Klang der so eigentlich nicht gewollt sein kann und hochgradig seltsam klingt. Es ist nicht so, als würden OSTARA gar nicht wirken: Die Texte erzählen schöne Geschichten wenn man über den ein oder anderen krampfhaften Chorus hinwegsieht, die ein oder andere Melodie verliert sich recht schön hörbar zwischen Melancholie und einem Hauch Düsternis. Problematisch wird es wenn die Gitarren wie bei "Feast Of The Fall" gekünstelt jammen oder bei anderen Tracks härter klingen sollen und wollen als sie es tun - Oder aber wenn die Songs unter nicht ausreichend emotionalen Vocals kaum zur Geltung kommen. Und obwohl sie durchaus versucht haben, die Waage aus Balladen und härten Tracks zu finden sind manche Lieder schlicht dermaßen einfach gestrickt und gehen ohne Höhen vorbei, dass sie bei anderen Bands den Weg auf ein Album wohl schwerlich gefunden hätten. OSTARA kommt ein einer schönen Verpackung in den Laden die leider nicht über viele Unzulänglichkeiten beim eigentlichen Produkt hinwegtäuschen kann, ein poppiges Produkt ohne Tiefgang das ich nicht mehr hören will.

Immaculate Destruction


Cover - Immaculate Destruction Band:

Ostara


Genre: Gothic Rock
Tracks: 10
Länge: 43:24 (CD)
Label: Trisol
Vertrieb: Soulfood