Review:

Entity

(Origin)

Nun sind die Extrem-Death Metaller aus Kansas mit ihrem neuen Werk "Entity" beim Branchenriesen Nuclear Blast gelandet, nachdem sämtliche Vorgängeralben noch bei Relapse Records erschienen waren. Ich bezweifele allerdings stark, dass sich das Quartett trotz damit weit offen stehender Türen einer wesentlich größeren Gemeinde erschließen wird als zuvor, denn "Entity" ist ganz sicher nicht Jedermanns Ding. Ähnlich wie ihre Kollegen THE FACELESS, ION DISSONANCE oder auch GORGUTS, gehören ORIGIN zu den Bands, die die alte Schule technischen Death Metals der Marke MORBID ANGEL, DEATH, NECROPHAGIST oder MESHUGGAH in ihrem Sinne weiterführen und auf ein noch höheres Niveau hieven wollen, was insbesondere diversen Musikern (auch aus meinem Freundeskreis) viel Respekt abringt, für Normalhörer aber längst nicht alltagstauglich ist. Das Hauptproblem auch bei ORIGIN ist, dass sie bei aller technischen Versiertheit und ihren fast schon jazzigen, beim flüchtigen Hören sogar wirr erscheinenden Arrangements irgendwie vergessen, echte "Hits" zu schreiben, also die Frickelei mitreißenden Songstrukturen überordnen. Dazu passt zwar auch die sehr dröge Produktion, aber trotz aller Aggressionen und Power auf "Entity" kann man echte Heaviness kaum erkennen; die oftmals eingestreuten Gitarrenfiepereien zerren sogar arg an den Nerven. Wer es aber mit Hingabe schafft, sich durch akustische Hirnwindungs-Krachorgien wie "Purgatory", "Swarm" oder das durchaus eingängige "Consequence Of Solution" zu ackern, wird zumindest auf der "Limited Editon" noch mit dem saugeilen, fast schon schwarzmetallischen "You Fail!" belohnt, das wirklich richtig gelungen-krank daherkommt. Fans können blind zuschlagen, aber alle anderen sollten es lieber vorsichtig angehen...

Entity


Cover - Entity Band:

Origin


Genre: Death Metal
Tracks: 11
Länge: 36:31 (CD)
Label: Nuclear Blast
Vertrieb: Warner