Review:

Éclats

(Orakle)

In den 90ern gründeten sich ORAKLE als atmosphärische Black Metal-Band. Die selbstproduzierte EP „L'ineffable émoi... de ce qui existe“ (2002) zeigte dabei erstmals die Marschrichtung an: ORAKLE arbeiten eher mit Kontrasten von Ruhe und Sturm, setzen auf exclusive Lyriks französischer Sprache und erschaffen eher ruhige Soundlandschafften. Letztlich ist „le quintette noir“ bei dem französischen Label „Apathia“ gelandet, welches hauptsächlich Avantgarde Black Metal-, Shoegaze-, Post Rock (aber auch Death Metal-Bands) betreut und wird hier als „Progressive Extreme Metal“ geführt.

Tatsächlich sind ORAKLE ausgesprochen progressiv, weite ruhige Soundscapes lassen entscheidene Post-Rock- und Shoegaze-Einflüsse nicht außer acht. Der Gesang ist hier fast ausschließlich klar und als leicht depressiv gestimmter Singsang wahrzunehmen. Gelegentlich wird der Sound dabei (wie zum Beispiel „Le Sens De La Terre“ durch eingestreute Screams ergänzt. Eine wilde und manchmal recht undurchsichtige Instrumentierung, sowie die Lyrics der Herren ORAKLE geben „Éclats“ den Beigeschmack der Avantgarde. Ein ziemlich wirres Konstrukt also, das Fans von neuen (!) ENSLAVED und OPETH gefallen soll, deren Genialität aber bei weitem nicht erreicht, noch reduzierter klingt und einfach nicht wirklich Mitzureißen vermag. Für die Spielzeit einer ganzen Stunde ist das einfach viel zu wenig. Wer dennoch Gefallen an den Franzosen finden möchte, der sollte bei „Nihil Incognitum“ reinhören.

Für Fans von neuen ALCEST, NOCTURNAL POISONING und französischer, depressiver, experimenteller Musik.

Éclats


Cover - Éclats Band:

Orakle


Genre: Progressive
Tracks: 08
Länge: 59:54 (CD)
Label: Apathia
Vertrieb: Apathia