Review:

Blackwater Park - 20th Anniversary Edition

(OPETH)

Ansage: wer das Teil unverantwortlicherweise noch nicht sein Eigen nennt, der sollte jetzt mal in die Gänge kommen. Denn auch nach 20 Jahren hat das Referenzwerk von OPETH – deren erste Kooperation mit PORCUPINE TREE-Mastermind Steven Wilson „Blackwater Park“ ja war – nichts, aber auch gar nichts von seiner Klasse und Relevanz eingebüßt. Ansonsten gilt wie gehabt:
Wer von anspruchsvoller, atmosphärischer, durchdachter harter Mucke spricht, kommt an OPETH nicht vorbei. Mit „Blackwater Park“ gelang OPETH in 2001 nämlich ein Album der Extraklasse, welches noch heute als eines der Referenzwerke des Genres gilt, und das selbst Akerfeldt & Co. in seiner Einmaligkeit danach nicht wieder erreicht haben. OPETH erklommen mit „Blackwater Park“ den Gipfel der Symbiose zwischen Death Metal und zerbrechlichen Tönen, zwischen anspruchsvollem Prog und unglaublichen Melodien. Dazu ein Mikael Akerfeldt mit seinem herausragenden Gesang – hinter seinen Growls verbirgt sich einer der besten „Clean“-Sänger des Genres – auf „Blackwater Park“ gibt es reichlich Raum für beides. Es war auch das erste OPETH-Album, das von Steven Wilson produziert wurde. Und die eine oder andere PORCUPINE TREE-Schlagseite, besonders was die intensive Atmosphäre und die Pianoparts angeht, aber auch die cleanen Gesangslinien, steht OPETH verdammt gut und ist der letzte Tick, um ein an sich schon unglaublich abwechslungsreiches Album zu veredeln. Vor allem die komplett in clean gehaltene und unter die Haut gehende akustische Ballade „Harvest“, das wunderbar dramatische und trotz seinen Wechseln aus atmosphärischen und deathigen Passagen immer melancholische „The Drapery Falls“ sowie der gegen Ende nahezu brutale und in seinem Ausmaß episch-distanzierte Titeltrack „Blackwater Park“ sind Hammer. Aber das gilt sowieso für alle Kompositionen, denn „Blackwater Park“ arbeitet sich als Ganzes in Hirn, Herz und Nacken – sofort und doch ewig zeitlos.
Man darf sich aber durchaus die Frage stellen, ob man aus diesem Jubiläum nicht mehr hätte machen können. Die Deluxe-CD hat eine durchaus wertige Aufmachung, aber als einzigen Bonus eine Live-Version des Albumtracks „The Leper Affinity“ zu bieten. Die ist klasse – das wars dann aber auch. Ansonsten ist das Teil an sich nur für jene (wenige) von Interesse, die den Höhepunkt des Schaffens von OPETH und Mikael Akerfeldt noch nicht in der Sammlung stehen haben.

 

Blackwater Park - 20th Anniversary Edition


Cover - Blackwater Park - 20th Anniversary Edition Band:

OPETH


Genre: Death Metal
Tracks: 10
Länge: 75:45 (CD)
Label: Music For Nations
Vertrieb: Sony