Review:

Razor

(Onheil)

TIPP
Onheilewitzka, was eine Überraschung: Kein Tanz auf der Rasierklinge, sondern ein gediegener Metal-Groove für Blackies mit Geschmack. Aus dem Umfeld der niederländischen Matyr stammen diese Süd-Niederländer und verbinden die gitarren-astigen Melodien der nicht ganz unbekannten Iron Maiden mit denen der gewöhnlichen Black-Metal-Posse. Angesichts vieler Besetzungswechsel ist „Razor“ das Debüt der ONHEILer, vorher langte es „lediglich“ zu vier Demos, einer Single, einer EP und der gleichnamigen Promo (mit fünf Stücke von „Razor“), die den Käserollern schließlich den Deal beim mächtigen Empire einbrachte. Kein Wunder, denn diese Rasierklinge macht fast 47 Minuten unglaublichen Spaß: Double-Bass-Attacken wie in „Final Redemption“, wunderbarste Hooks (eigentlich ständig), großes Tempo (meistens), heisere Vocals (fast immer, wenn Amok den Mund aufmacht) – klar, dass manches hier an Bands wie Dissection oder Necrophobic hier grüßen lassen. Aber das schadet nicht, erstere machen ja nix mehr und fast so gute Bands wie die alten Schweden kann es gar nicht genug geben. Dass es da soundmäßig ab und an etwas holtert und poltert, ist wahrscheinlich der (schwarzmetallische) Street-Credibility geschuldet. Das Titelstück beginnt wie ein Maiden-Hit in einer tief-schwarzen Pressung, um dann in eine brillante, eiskalte Hymne auszuufern und enthält sogar ein „Rime of the Ancient Mariner“-ähnliches Zwischenspiel. In diesem Sinne: „Up The Razors“.

Razor


Cover - Razor Band:

Onheil


Genre: Black Metal
Tracks: 11
Länge: 47:1 (CD)
Label: Cyclone Empire
Vertrieb: Soulfood