Review:

Worlds Open, Worlds Collide

(One Tail, One Head)

TIPP

Die Trondheimer Black-Metal-Szene ist nicht nur recht überschaubar und zurückhaltend (um nicht zu sagen "geheimnisvoll"), sondern ebenso geduldig. Ganze zwölf Jahre haben sich ONE TAIL, ONE HEAD Zeit für ihr Debütalbum gelassen - und liegen damit nicht nur noch gut im Rennen, denn die ebenso großartigen Kollegen MARE haben dafür zum Beispiel gleich 15 Jahre gebraucht, sondern sie verkünden im Rahmen der Veröffentlichung von "Worlds Open, Worlds Collide" zugleich ihre Auflösung. Nach diversen EPs und Demos stellt der Höhepunkt der Diskografie also den Abschied dar, der noch einmal die Einzigartigkeit des Quartetts nach allen Regeln der Kunst zelebriert: punkige, bisweilen black´n´rollige Stücke wie der Opener "Arrival, Yet Again" (mit saugeilen Shouts!), der Titelsong, das bereits vorab auf einer Single veröffentlichte "Firebirds" oder der Dreiminüter "Passage" treffen auf überlanges, nicht weniger räudiges, aber mit diversen Doom-Parts garniertes Material wie "Stellar Storms" oder das überragende, abschließende "Summon Surreal Surrender", die in Kombination ein sehr eigenwilliges, jedoch zutiefst durchdachtes Gesamtkunstwerk offenbaren, dessen Wurzeln beileibe nicht nur im traditionellen Schwarzmetall (DARKTHRONE, SATYRICON, MAYHEM, etc.) zu finden sind, sondern auch im angeschwärzten Death Metal (NUNSLAUGHTER, GOATLORD oder natürlich HELLHAMMER/alte CELTIC FROST sind eine ungefähre Hausnummer). Es mag sein, dass uns mit diesem "Einstandsabschied" vielleicht noch weitere potentielle Hochkaräter von ONE TAIL, ONE HEAD durch die Lappen gehen; vielleicht hat die Band mit "Worlds Open, Worlds Collide" jedoch im Jahr 2018 final schon alles gesagt. Das Album für sich betrachtet ist jedoch ein echter Hammer!

 

Worlds Open, Worlds Collide


Cover - Worlds Open, Worlds Collide Band:

One Tail, One Head


Genre: Black Metal
Tracks: 10
Länge: 46:21 (CD)
Label: Terratur Possessions
Vertrieb: Ván Records