Review:

Forever

(On Trial)

Bei diesem buntgefärbten Cover kommen einem unwillkürlich diverse "Haschpappi" Produktionen aus den 70er Jahren in den Sinn aber ON TRIAL gehen nach ihrem Labelwechsel zu Bad Afro auf "Forever" dann doch einen etwas anderen Weg. Mit ihrem ersten Album seit 2002 zeigen die Kopenhagener, dass sie durchaus noch mehr zu bieten haben als verwobene psychedelische Klangexperimente, denn diesmal flossen auch typische Elemente aus Stoner, Indie oder selbst Garagen Rock in das durchaus wohl strukturierte Songwriting mit ein. Dadurch haben sich ON TRIAL dem Normalo Rockfan etwas mehr geöffnet ohne natürlich ihre Wurzeln jetzt sofort gänzlich hinter sich zu lassen. Anscheinend mit verantwortlich für diese stilistische Weiterentwicklung war sicherlich auch der Ausstieg von Drummer Lorenzen sowie des Gitarristen Skjod (beide jetzt BABY WOODROSE) - rein musikalisch ist dies der Band aber nicht anzuhören, die Ersatzleute machen einen mehr als nur guten Job, die Chemie scheint zu passen. Insbesondere der Sänger mit seinem leichten Steward Adams Gedächtnistimbre (BIG COUNTRY) insbesondere bei "One Good Morning" sorgt bei mir für viele positive Eindrücke. Die Tracks sind meist in normaler Länge zwischen drei und vier Minuten gehalten, exzessive Soundspielereien bilden da eher eine Seltenheit, man spielt auf den Punkt. Trotzdem entsteht eine typische Sixties meets Psychedelic Atmosphäre - die Gitarren mal bratend, dann wieder flirrend vibrierend und auch mal richtig urwüchsig mit leichten Acid Tendenzen daherkommend, dass hat schon was. Wer auf HAWKIND, STEPPENWOLF, THE DOORS oder auch JIMMY HENDRIX abfährt dürfte hier jedenfalls goldrichtig liegen. "Forever" mag nämlich nur auf den ersten (oberflächlichen) Blick aufgrund des eindeutigen Retrocharakters etwas verstaubt klingen, aber mit der Zeit entwickeln diese oftmals leicht verschrobenen Songs mit den immer wieder klasse aufheulenden Gitarren einen ganz besonderen sowie gelungenen Reiz.

Forever


Cover - Forever Band:

On Trial


Genre: Rock
Tracks: 11
Länge: 41:30 (CD)
Label: Bad Afro Records
Vertrieb: Cargo Records