Review:

Cold World

(Of Mice And Men)

OF MICE AND MEN haben sich spätestens mit ihrem Drittwerk "Restoring Force" in der Metalcore-Szene ganz weit an die Spitze gesetzt - und werden jetzt mit "Cold World" einen ähnlichen Kracher nachschieben. So jedenfalls die Erwartung von Band, Label und Fans.

Tja. Und dann bleibt der geneigte Hörer nach den ersten Durchäufen von "Cold World" ratlos zurück. Kaum ein Song will im Ohr hängen bleiben, ganz anders als beim Vorgängeralbum. "The Lie" kommt gefällig aus den Boxen, "Real" ist nicht minder nett und schon fast poppig und selbst das knackige - und eines der wenigen heftigen Lieder der Scheibe - "Pain" will sich nicht im Ohr festfressen. Merkwürdige Ausflüge in LINKIN PARK ("Contagious")- und KORN ("Like A Ghost")-Gefilde hat eine gestandene Band wie OF MICE AND MEN eigentlich nicht nötig. Umso bitterer, wenn die Nummern dann nicht mal zünden. Leider kann weder Shouter Austin Carlile die Kohlen aus dem Feuer holen, denn selbt seine verbesserte Gesangsleistung und Shoutings können das biedere Songwriting nicht überspielen. Die clean gesungenen vom 2012 in die Band gekommenen Aaron Pauley retten ebenfalls gar nichts; in der Tat sind die erschreckend kraftlos und tragen eher zur "Cold World"-Misere bei. Am Ende bleibt ein müdes Album zurück. "Cold World" kann "Restoring Force" weder beim Songwriting noch beim Härtegrad das Wasser reichen, von der Hitdichte ganz zu schweigen - da ist bei "Cold World" gar nichts zu holen. OF MICE AND MEN machen mit diesem Album keinen Schritt vorwärts, sondern müssen froh sein, wenn sie auf der Stelle treten und mit Album Nummer Fünf einen neuen Anlauf wagen können. (lh)

 

Cold World


Cover - Cold World Band:

Of Mice And Men


Genre: Metalcore
Tracks: 13
Länge: 43:34 (LP)
Label: Rise Records
Vertrieb: Warner