Review:

Aetherial

(OCEANS OF SLUMBER)

Wer bei OCEANS OF SLUMBER an einen den Namen entsprechenden Doom-Act oder so was denkt, wird mit „Aetherial“ eine mittelschwere Überraschung erleben: auf dem Elf-Tracker gehen die Amis extrem progressiv zu Werke, mit Ruhe ist da nix. Dafür sorgt schon die Gitarrenabteilung, in der sich Jazz-affine Typen tummeln, die keine Sekunde stillsitzen können. So wird jeder Song von abgefahrenen Melodiebögen und Riffs dominiert, ohne dass es in Chaos abgleitet, was sehr für die Songschreiber der Band spricht. Bei aller Komplexität ein Ohr auf Eingängigkeit zu legen, ist eine Leistung für sich. „Aetherial“ entpuppt sich dann auch als relativ gut hörbares Album, das zwar mit vielen Ideen überrascht, aber nie den roten Faden verliert. OCEANS OF SLUMBER bedienen sich dabei munter beim Progressive Metal ebenso wie bei knackigeren Combos (siehe das Death Metal-beeinflusste „God In Skin“); stellenweise geht es dann auch in doomige Gefilde („Coffins Like Kites“). Richtig gut wird „Aetherial“ in den Momenten, in denen die Musiker auf modern klingende Parts setzen und ihrem Sänger viel Freiraum lassen, den dieser mit seiner kraftvollen wie melancholischen Stimme zu füllen vermag („Primordial“). OCEANS OF SLUMBER strotzen vor Ideen, von denen sie in der knappen Stunde sicher nur die Hälfte unterbringen konnten. Der Hörer bleibt so gespannt auf den Nachfolger wartend zurück und kann sich in der Zwischenzeit lange und ausgiebig mit „Aetherial“ beschäftigen – langweilen wird er sich dabei nicht!

Aetherial


Cover - Aetherial Band:

OCEANS OF SLUMBER


Genre: Progressive
Tracks: 11
Länge: 58:44 (CD)
Label:
Vertrieb: