Review:

Stille - Das nagende Schweigen

(Nocte Obducta)

TIPP
Da haben sie einen Vertrag bei Supreme Chaos Records unterschrieben und bringen eine Mini-CD mit fünf Stücken heraus, quasi als Vorgeschmack auf die sommerliche Full-Length. Mit mehr als einer halben Stunde kommen NOCTE OBDUCTA dennoch auf eine Spielzeit, die in Kalkfressen-Kreisen auch mal als "normale LP" durchginge. Ruhiger sind’s geworden die traurigen Deutsch-Singer. Was die Schwäne im Moor träumen, wer die Töchter des Mondes erblickt, warum der Regen hart ins Gesicht peitscht, wieso die Tage welken oder wann schließlich alles vorbei ist, das wird von den Mainzer Black-Metallern geklärt - mit wirklich traurig-schaurigen Worten und Metaphern. Dabei verbreiten sie mindestens so selbstmörderisch-melancholische Stimmung wie My Dying Bride. Allerdings geht’s musikalisch diesmal nicht gar so heftig zur Sache. Neben eben der sterbenden Braut zitieren die Jungs Amon Amarth ("Vorbei") oder aber gar Pink Floyd (Anfang von "Töchter des Mondes"). Mit "Tage, die welkten" beweisen NOCTE OBDUCTA aber, dass sie sich tatsächlich noch dem Black-Metal-Genre zurechnen. Aber eben nicht old-school und eben auch nicht COF-kommerziell-bombastisch. Sondern eigenständig, ach, einfach cool. Und mutig, weil diese Scheibe sicherlich sooo nicht von den Fans erwartet worden ist. NOCTE OBDUCTA sind speziell. Und: Eins ist mal klar: NOCTE OBDUCTA stehen mit ein bisschen Glück vor einer großen Zukunft - im Gegensatz zu den heimischen Kickern vom ewigen Zweitligisten Mainz 05.

Stille - Das nagende Schweigen


Cover - Stille - Das nagende Schweigen Band:

Nocte Obducta


Genre: Black Metal
Tracks: 5
Länge: 31:57 (CD)
Label: Supreme Chaos Records
Vertrieb: Desire Distribution