Review:

Sequenzen einer Wanderung

(Nocte Obducta)

NOCTE OBDUCTA waren immer schon anders, fast immer richtig gut. Mit ihrem posthumen Werk „Sequenzen einer Wanderung“ aber scheinen sie ausloten zu wollen, wie weit sie gehen können, ohne den Hörer zu verarschen. Oder wie anders kann es sein, dass die Band belanglose Gespräche mit dem Klang einer Anrufbeantworter-Aufnahmen in einen der beiden Songs integriert? Das ist weder lustig noch hintergründig, noch irgendwie sinnig. Was aber geklappt hat, ist der komplette Ausbruch aus den eng-gesteckten Grenzen des Black Metal, sogar den metallischen Raum haben die Süddeutschen inzwischen verlassen. Und sogar Rock ist kaum noch zu finden. Hier regieren zuckersüß klingender Psycho-Pop, langatmiger Ambient, Kraftwerk-Elektronik, allenfalls angerockter Post-Pop, wabernde Keys, fahrige (nach NO-Maßstäben) Experimente – Pink Floyd für Arme? Gut, gegen Ende legt das Album etwa fünf Minuten an Härte zu – dann erinnert die Wanderung sogar an gute, alte Zeiten. Aber die sind ja wohl - aus Sicht der Band – glücklicherweise vorbei. Das Album auch. Geschafft. Ende, aus, vorbei.

Sequenzen einer Wanderung


Cover - Sequenzen einer Wanderung Band:

Nocte Obducta


Genre: Unbekannt
Tracks: 2
Länge: 43:59 (CD)
Label: Cyclone Empire
Vertrieb: Soulfood