Review:

The Stillness Illness

(Nim Vind)

Düsterer Horrorpunk? Dass ich nicht lache: Fröhlich singsangt sich der Herr N. durch die gute Dreiviertelstunde. Klar, ein wenig klingt der Kanadier nach Danzig, ein wenig nach Wave, aber punkig ist hier wenig, mehr Kaugummi-like. NIM VIND poppen also mehr denn sie rocken. Das macht manchmal Spaß (beim Opener „“Killing Saturday Night“ klingt es sogar nach, zugebenermaßen recht amüsanten, 80er-Pop). Immer wieder findet „The Stillness Illness“ angenehme Strukuren („Character Assassination“), insgesamt aber bleibt die Scheibe des 2005 mit „Fashion of Fear“ gestarteten Ahornblatts zu seicht, so soft, zu weichspülerisch. Die Taschentuch-sanfte Ballade „The Still Blue“ setzt den kaum auszuhaltenden Kitsch-Kacke-Höhepunkt. Wen das alles nicht stört, wer stylishe Klamotten und Hüte mag, wer sich entgegen honigsüßer Melodien mit interessanten Texten auseinander setzen mag und auf eine professionelle Produktion steht, der ist mit diesem Familienprojekt sicherlich recht gut aufgehoben – vielleicht auch feingeistige Horror-Punkies. Metaller keinesfalls.

The Stillness Illness


Cover - The Stillness Illness Band:

Nim Vind


Genre: Gothic Rock
Tracks: 13
Länge: 48:0 (CD)
Label: Silverdust Records
Vertrieb: Soulfood