Review:

One Second Eternity

(Never Comes Silence)

Das letzte Demo von NEVER COMES SILENCE hatte ich hoch gelobt: Es hat mit einigen Zusatzrunde im CD-Schacht trübe Tage versüßt und schöne Erinnerungen an die frühen Experimentier-Phasen von ANATHEMA oder MY DYING BRIDE wieder gebracht. NEVER COMES SILENCE waren nicht homogen, aber das war das charmante, einiges knarzte und die Richtung war nicht klar, es steckte aber eine Menge Entwicklungspotential drin - und das war ihre Stärke. Die Aufnahme des letzten Demos ist jetzt 3 Jahre her, in der Zeit fließt selbst im Datteln-Hamm-Kanal eine Menge Wasser und die Band hat ihre Richtung gefunden. Leider, muss man sagen. Natürlich ist der Sound auf "One Second Eternity" sehr viel besser auf dem Erstling, die Arrangements und das Timing stimmen, kleine Details sind nett eingewoben - aber die Richtung stimmt eben nicht mehr. Weniger Death und Doom, mehr Gothic und mehr Langeweile. Statt doppelter Gitarreneinsätze bleibt Platz für Keyboardteppiche und darauf darf der Gitarrist dann ein Solo spielen. Die Violine fidelt nicht fröhlich im Hintergrund, sondern darf episch leiden. Sängerin Tanja klagt meist wie eine Nebelkrähe (obwohl sie ganz offensichtlich singen KANN), Sänger Tom ist der böse grunzende Gegenpart und macht das ganze nicht besser. Schlimm ist nur: Ohne die Ecken und Kanten ist das Spannende bei NEVER COMES SILENCE flöten gegangen, die Songs sind einschläfernder als eine Krankenhauspackung Valium. Jedenfalls, wenn man auf den eher keltisch inspirierten Metal des Debüts gehofft hat. Zusätzlich erzwingt die Cover-Version von CANDLEMASS´ "At The Gallows End" einen ganzen Punkt Abzug in der B-Note - mit Frauenstimme und Geige und in diesem Arrangement geht das gar nicht.

One Second Eternity


Cover - One Second Eternity Band:

Never Comes Silence


Genre: Gothic Metal
Tracks: 9
Länge: 45:41 (CD)
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