Review:

Honor Found In Decay

(Neurosis)

TIPP

Kollegin Laetti hatte anno 2007 mit dem letzten NEUROSIS-Werk "Given To The Rising" zu kämpfen, attestierte dem Werk aber immerhin, „hart und dunkel, tiefschürfend und hochemotional“ zu sein. NEUROSIS machen es ihren Hörern nie leicht, aber wer sich einmal in den Sog ihrer Alben begeben hat, kommt da nicht wieder raus. „Honor Found In Decay“, das gut fünf Jahre nach seinem Vorgänger in die Läden kommt, reiht sich da mühelos in die Riege erstklassiger Alben ein – ein schwaches NEUROSIS-Album gibt es einfach nicht. Angesichts einer zehn Alben und beinahe drei Dekaden spannenden Karriere eine an sich schon bemerkenswerte Leistung; nicht umsonst ist die Band stilprägend für ganze Heerscharen von Bands gewesen. „Honor Found In Decay“ fängt überraschend rockig an, „We All Rage In Gold“ ist voller Groove und beginnt im Mid-Tempo mit einigen Textzeilen, die direkt in’s Ohr gehen. Aber keine Panik, das legt sich bald und NEUROSIS kehren zum schleppenden, brutalen Sound zurück, für den sie so exemplarisch stehen. „Raise The Dawn“ oder „My Heart For Deliverance“ sind Beispiele für die NEUROSIS-typische Verschmelzung aus Melodie, Härte und Apokalypse. Wieder einmal von der Band selbst produziert, gemeinsam mit Steve Albini, knallt „Honor Found In Decay“ knackig aus den Boxen und kann den Hörer (und dessen Nachbarn) locker erschlagen. NEUROSIS ist mit „Honor Found In Decay“ ein weiteres erstklassiges Album gelungen, das voller Intensität, Schwärze und Dynamik ist. Sind die älteren Alben noch etwas roher, ist der Band spätestens mit diesem Werk der perfekte Soundtrack für die Post-Apkalypse gelungen, wenn der Blick über verheerte Landschaften und eine erlöschende Sonne schweift. Grandios, mehr gibt es dazu nicht zu sagen!

Honor Found In Decay


Cover - Honor Found In Decay Band:

Neurosis


Genre: Hardcore
Tracks: 7
Länge: 60:31 (CD)
Label: Neurot Recordings
Vertrieb: Cargo Records