Review:

Insanity Relapse

(Neuronia)

Eine echt gelungene Überraschung, die uns die polnischen Jungs hier bieten: NEURONIA zeigen sehr ansprechend, dass unser Nachbarland auch in Sachen traditionellerer Klänge nicht auf die Instrumente gefallen ist und dass man doch noch mehr in der Hinterhand hat als VADER, BEHEMOTH und Co. Das Quintett schiebt hier nach zwei Alben eine EP nach, deren vier Stücke durchweg eingängig, dabei aber angenehm unvorsehbar daherkommen. Stilistisch erinnert mich der Haufen ein wenig an ältere DISILLUSION zu „Back To Times Of Splendor“-Zeiten, speziell was den Gesang von Maciej „Tektur“ Nawrot sowie die leicht progressive Ausrichtung des Songmaterials betrifft, auch wenn NEURONIA beileibe nicht so experimentell und ausladend agieren wie ihre deutschen Kollegen, sondern eher in Richtung Thrash mit einem Schuss Melodietod schielen. Auch meine ich, auf „Insanity Relapse“ einen Schuss ANACRUSIS herauszuhören, worüber man aber sicher geteilter Meinung sein kann. Diese Band passt demnach so richtig in keine Schublade, sitzt aber nicht zwischen den Stühlen, sondern hat einfach eine eigene Note, die Songs wie „Alone In The Dark“, „Kick The Fuckers Out“ oder das von H. P. Lovecraft inspirierte „Moon Over Providence“ zu sehr hörenswerten, knackigen Häppchen macht, die gekonnt zwischen Geradlinigkeit und Anspruch pendeln. Gut!

Insanity Relapse


Cover - Insanity Relapse Band:

Neuronia


Genre: Heavy Metal
Tracks: 4
Länge: 16:16 (EP)
Label: Eigenproduktion
Vertrieb: Eigenvertrieb