Review:

Neuntöter

(Neuntöter)

Das Quartett NEUNTÖTER aus Baden-Württemberg (das auf seiner „Myspace“-Seite noch zwei weitere Bandmitglieder nennt, unter Anderem Conny „Brüllelfe“ Kirsch, die im „Epilog“ als Gastsängerin zu hören ist) wird garantiert polarisieren, denn der Sound, den Steffen „Der Verfehler“ Brückner, David „Verminante“ Jara und Co. auf die Menschheit loslassen, zerrt ganz schön an den Nerven! Stilistisch bewegt sich der Haufen irgendwo zwischen jüngeren MOONSPELL, Neuer Deutscher Härte der Marke OOMPH oder EISBRECHER und kitschigem Pseuso-Gothic-Schwurbel, wie ihn etwa DAS ICH dahinschludern. Das liest sich wie Sondermüll, und nach dem ersten Hören hatte ich fast schon zum Verriss angesetzt, doch gönnt man diesem selbst produzierten Debütalbum ein paar Durchläufe mehr, gewöhnt man sich fast an den ultrakratzigen, sehr gewöhnungsbedürftigen Gesang von Herrn Brückner (der von seinen Kollegen jedoch am Mikro unterstützt wird; Kollege Jara steuert einige klare Vocals bei, während der Rest Hintergrundgesang liefert), und einige der Songs offenbaren auf sehr eigene Weise sogar Hymenqualitäten. Mit „Sturmkind“, „April Lust (Arcadian Nights)“ oder „Gegen Die Wand“ (fieser, clubtauglicher Ohrwurm!) beweisen NEUNTÖTER gute Songwriterqualitäten und einen eigenen, originellen Sound, den man nur schwerlich kategorisieren kann. Man kann diese Band eigentlich nur super oder richtig scheiße finden, sollte ihr aber eine Chance geben! Wer auch einer (wirklich guten) Band wie ENDHAMMER etwas abgewinnen kann, liegt hier richtig.

Neuntöter


Cover - Neuntöter Band:

Neuntöter


Genre: Gothic Metal
Tracks: 16
Länge: 62:47 (CD)
Label: Eigenproduktion
Vertrieb: Eigenvertrieb