Review:

Dead Gods

(Nekroí Theoí)

TIPP

Die toten Götter mit dem griechischen Namen kommen aus Florida und grunzen und krawallen gegen Rassismus, Faschismus und Kapitalismus. Das ist prima und vor allem Letzteres passt gut, denn eine müde Mark werden die Amis mit dieser schwer verdaulichen Musik nicht verdienen. Denn sie mischen ultra-langsamen Doom mit Grindcore der tschechischen Art, also Gurgelgrunz trifft auf froschfotzenartigen Quieky. Wer nun denkt, "jaja, alles nicht so schlimm", der irrt (sich). So einen irren (im Sinne von vollirren) Song wie "The Foul Eucharist" gibt es nicht oft, der abgedrehte Mix der genannten Stilarten mausert sich zu einer destruktiven Kakophonie der Klänge, wie sie nur der unnormalste Freak ohne Unterhose aushält. Stelle er sich vor: Die wenig zitierten und vom Rezensenten geradezu geliebten NEGLIGENT COLLATERAL COLLAPSE treffen sich zur Session mit den extrem fordernden ESOTERIC. Könnte sein, dass dabei "Dead Gods" herausgekommen wäre. Wenn Ihr also gerade mal Schmerzmittel nehmen müsst, hört euch dabei diese abgefahrene Scheibe an, dann tut es nicht ganz so weh. NEKROÍ THEOÍ sind irgendwie Brutal Death Metal, aber mit einer gehörigen Ration Überraschungs-Tabletten. Und nicht nur deswegen ein echt verrücktes Kleinod in einer immer konventioneller werdenden (Musik)-Welt. Eine vollkommen bizarre Urgewalt. Extravagant. Geradezu grotesk. Toll.

Dead Gods


Cover - Dead Gods Band:

Nekroí Theoí


Genre: Doom Metal
Tracks: 9
Länge: 63:25 (CD)
Label: Prosthetic Records
Vertrieb: Cargo