Review:

Nimm Mich

(NCOR)

NCOR sind ein bisschen wie ein Essen aus Pappe geworden. Auf den ersten Blick anziehend, wirklich zu beißen gibt es aber gar nichts. Und NCOR sättigen meinen musikalischen Hunger darüber hinaus nicht in Ansätzen. Musikalisch innovativ ist wenig, einzig "Nachtzerstörer" wagt sich recht schräg etwas aus dem Schema F, "Tanz Mit Dem Feuer" hat einen ansatzweise originellen Beat. Der Rest dümpelt nach diesen beiden Lichtblicken in Wiederholungen vorhersehbarer Melodien und soft tanzbarem Electoreinerlei - technisch wahrhaft nicht übel, aber keinesfalls feselnd. Keinen Gefallen getan haben sie sich mit der zu unkonsequenten Umsetzung, die in kraftlosen Beats und zu geringem Anspruch im Nirvana zwischen Clubtauglichkeit und Hintergrundmusik dümpelt. Textlich ist über weite Strecken keinen Blumentopf zu gewinnen und der Grad zur Nichtigkeit hier in meinen Ohren erschreckend präsent. Es gibt aber auch richtige Ausrutscher nach unten: "Medienstar" erinnert im Chorus fast an UMBRA ET IMAGO Banalität. Natürlich arbeitet man stimmlich in anderen Regionen, Kevins gemäßigtes Organ wirkt bodenständig, Effekte fehlen fast komplett. Thematisch sind die Songs gar nicht mal unbedingt uninteressant, die einfallslose und kalkulierbare Wortwahl raubt aber jede Posie. "Nimm Mich" setzt kein Ausrufezeichen des Genres sondern ist ein Release von vielen - weniger was die hörbaren Töne, sondern vielmehr was den zahnlosen Gesamteindruck angeht.

Nimm Mich


Cover - Nimm Mich Band:

NCOR


Genre: Electro
Tracks: 13
Länge: -:- (CD)
Label: Final Dusk
Vertrieb: