Review:

Grindermeister

(Natron)

NATRON sind keine Laugenverkäufer, sondern eine der solidesten Hau-Drauf-Formationen Italiens. Sie haben seit ihrer Gründung 1992 schon fünf Alben auf dem Buckel, fristen in der Death Metal-Szene aber bislang nur ein Underground-Dasein. „Grindermeister“, dessen Titel und Cover-Artwork sicher nur rein zufällig an eine niedersächsische Kräutertinktur erinnert, wird daran wahrscheinlich leider nicht viel ändern, denn das Album ist zwar echt gelungen und haut uns einen Dampfhammer nach dem anderen um die Ohren, aber die eigenen Akzente kommen hier etwas zu kurz. Man hört deutlich Vorbilder wie CANNIBAL CORPSE, MISERY INDEX, GOD DETHRONED, NECROPHAGIST, CEPHALIC CARNAGE oder OBITUARY heraus, die alle für sich schon deutlich stärkeres Material als „Grindermeister“ herausgehauen haben. Auch wenn das Quartett einmal mehr richtig gute Arbeit abliefert, bisweilen sogar äußerst progressive, instrumentale Versatzstücke in seine Kompositionen einbaut, erlebe ich hier ein chronisches Déjà-Hör. Nicht, dass Ihr mich falsch versteht: NATRON machen nicht viel falsch, und aus rein musikalischer Sicht würden Songs wie „Morgue Feast“, „Quarantine Of Leprosy“, „Flesh Of A Sick Virgin“ oder „Undead Awake“ locker den „Tipp“ verdienen. Dass es die Band mit Originalität nicht so genau nimmt, beweist nicht zuletzt die TERRORIZER-Coverversion „Dead Shall Rise“, der die Jungs zudem keine neuen Facetten hinzufügen können. Starke Platte mit kleinem Beigeschmack.

Grindermeister


Cover - Grindermeister Band:

Natron


Genre: Death Metal
Tracks: 8
Länge: 34:47 (CD)
Label: Audioglobe S.r.l.
Vertrieb: Soulfood