Review:

Native Window

(Native Window)

Die beiden KANSAS-Recken Steve Walsh und Kenny Livgren (der ja an sich nur noch als Live-Aushilfe tätig ist) verweigern sich nun schon geraume Zeit dem Songwriter-Job. Ergo, keine neue KANSAS-Scheibe in Sicht. Das dass nicht allen Kollegen in den Kram passt ist offensichtlich – und fand ein Ventil. Billy Greer (Bass und Gesang), David Ragsdale (Violine), Phil Ehart (Schlagzeug) und Richard Williams (Gitarre) gründeten als Side-Project (neben den KANSAS Liveauftritten) die Band NATIVE WINDOW um auch mal wieder neues Material zu spielen. Deren selbstbetiteltes Debüt bedient dabei weniger die Rockfraktion, sondern lässt es betont entspannt angehen. Billy Greer gibt den zehn Songs eine angenehme Stimme ohne allerdings für Überraschungen zu Sorgen, David Ragsdale Violine dient oft als zentrales Instrument und ersetzt dabei gekonnt die Keyboards. Aber Achtung - das auf „Native Window“ vorwiegend solide AOR-Kost ohne progressive Ansprüche regiert sollte man wissen. Damit zufrieden lassen sich Songs wie das schöne Album-Highlight „The Way You Haunt Me”, die mit schöner Gesangslinie versehene Ballade „An Ocean Away“ (das an Billy Greer’s SEVENTH KEY erinnert) und das mit Country-Versatzstücken angereicherte „Got To Get Out Of This Town” recht lässig genießen. Für NATIVE WINDOW sind die Original-KANSAS-Schuhe sicher einige Nummern zu groß. Nichts desto trotz dürfte die Scheiben den Fans durchaus manch angenehme Stunde bescheren, alte KANSAS Glanztaten natürlich außen vorgelassen. Wer auf Rock der ruhigeren Sorte und Violinenklänge steht darf auch mal antesten.

Native Window


Cover - Native Window Band:

Native Window


Genre: Rock
Tracks: 10
Länge: 41:18 (CD)
Label: InsideOut
Vertrieb: EMI