Review:

Unsilent Death

(Nails)

Manche Scheiben sind einfach zu kurz, allen Intensitätsideen zum Trotz. „Unsilent Death“ ist so ein Fall, der 10-Tracker ist nach nicht mal 14 Minuten schon vorbei, wird von NAILS aber trotzdem als Full-Length angesehen, wirkt durch die Kürze aber merkwürdig unfertig. Niemand wird bestreiten, dass das kalifornische Trio mit Querverweisen zu CARRY ON, TERROR und BETRAYED eine brachiale und intensive Crustscheibe eingespielt hat, die schon mit dem ersten Song dermaßen reinhaut, dass einem die Spucke wegbleibt, aber ein paar Songs mehr hätten die versierten Songschreiber sicher noch in petto gehabt. „Conform“ ist ein so wunderschöne Hommage an guten alten Grindcore, dass dem siffigen Crustie ganz warm ums siffige Herz wird, während „Depths“ nach einem heftig-langsamen Start zu einer Highspeed-Noise-Orgie wird, die kein Stein auf dem anderen lässt. Überhaupt lässt sich „Unsilent Death“ am Treffendsten in bildhafter Sprache beschreiben. Bilder, in denen viel Blut, Brutalität und Bösartigkeit vorkommen. Gnadenlos auf die Fresse eben, so wie Crustcore sein soll. NAILS unterscheiden sich von den tausend anderen talentfreien Bands dadurch, dass sie Songs schreiben können, die sich unterscheiden, auf den Punkt kommen und zudem noch handwerklich sehr gut gemacht sind (die Produktion von CONVERGE-Gitarrist Kurt Ballou ist da nur das i-Tüpfelchen), was in einem Genre, in dem sich so viele einfältige Bands tummeln, die nicht mehr als zwei Riffs können und einen grausam schlechten Mann am Mikro, eine Seltenheit ist und „Unsilent Death“ locker in die Spitze des Genres bringt. Für NAILS spricht, dass sie auch in einem qualitativ hochwertigeren Feld an die Spitze gekommen wären – „Unsilent Death“ ist einfach geil. Brutalst geil.

Unsilent Death


Cover - Unsilent Death Band:

Nails


Genre: Hardcore
Tracks: 10
Länge: 13:52 (CD)
Label: Six Feet Under Records
Vertrieb: Six Feet Under Records