Review:

Silencing Machine

(Nachtmystium)

TIPP
Der Haufen aus Illinois um Bandgründer, Gitarrist und Sänger Blake Judd ist neben WEAKLING und WOLVES IN THE THRONE ROOM das mit Abstand Beste, was die USA in Sachen Black Metal bislang hervorgebracht haben. Und geht man nach der Meinung von ein paar Vollpfosten, sind NACHTMYSTIUM sowieso kein Black Metal mehr, weil einfach kein Black Metal mehr. Und hört man auf ein paar andere Vollpfosten, sind die Jungs politisch auch nicht astrein, weil früher mal BURZUM und DEATH IN JUNE sowieso… Halbwissen ist echt was Geiles! Tatsache ist, dass die Band ihre Schwarzwurzeln seit Jahren weiter ausbaut und zu einem völlig eigenständigen Sound führt, der irgendwo zwischen Old School-Black Metal, Krautrock und psychedelischen Space-Trips der Marke PINK FLOYD liegt. Mit „Silencing Machine“, ihrem sechsten Album, erreichen die Jungs ihren bisherigen kreativen Höhepunkt, der zwar gegenüber den Vorgängern „Assassins: Black Meddle Pt. I“ und „Addicts: Black Meddle Pt. II“ keinen Riesensprung bedeutet (was daran liegt, dass diese Alben schon klasse waren), aber zeigt, dass die Kompositionen immer homogener und ausgefeilter werden. Zu den keineswegs einsamen Highlights der Scheibe gehören der rasante, hymnische Titelsong, das zutiefst melancholisch-atmosphärische „The Lepers Of Destitution“, das erstklassig aufgebaute „I Wait In Hell“ und das mich stark an MOTÖRHEAD („Killed By Death“) erinnernde „Give Me The Grave“, die aber nur Spitze des Eisbergs markieren, der für mich ohne Diskussion zu den stärksten des Jahres gehört, mit jedem Durchlauf wächst und immer mehr Ohrwürmer offenbart. Auch wenn es erwähnte Deppen nicht einsehen wollen: Combos wie NACHTMYSTIUM gehören zu einer neuen Generation von (Black Metal-) Bands, die das Genre irgendwann anführen werden, wenn sie es nicht bereits tun. Ganz ganz groß!

Silencing Machine


Cover - Silencing Machine Band:

Nachtmystium


Genre: Black Metal
Tracks: 10
Länge: 59:37 (CD)
Label: Century Media
Vertrieb: EMI