Review:

Nostalgic Heroes

(M.Z.)

Eine französische Band, die laut eigenem Bekunden "Orchestral Metal" in der Tradition von SYMPHONY X und INGWIE MALMSTEEN spielt - kann das gutgehen? Nun, dieses angedeutete, etwas platte "Vorurteil" bestätigt sich leider schon recht schnell nach den ersten Takten und spätestens nach drei Songs des Albums "Nostalgic Heroes" von M.Z. Für diese sehr innovative "Abkürzung" stehen anscheinend die Kürzel der beiden Bandgründer aus 1999: Bassist Markus Fortunato und Zan Dang (der ist mittlerweile aber gar nicht mehr in der Band). Und mit den Anfangs genannten, bekannten Formationen haben M.Z. musikalisch im engeren Sinne nicht viel zu tun - trotz allerlei Rauf- und Runtergedudel mit sehr viel klebrigen Keyboards. Und von "Masterpiece" im neoklassischen Stil sind die Franzmänner soweit weg wie MANOWAR von guten Alben bzw. glaubhafter Fannähe. Denn was M.Z. uns hier abliefern, ist von Anfang bis Ende abgekupferter Hollywood Bombast Pomp Metal a la RHAPSODY ON FIRE. Es wird dabei leider so wenig eigenes Esprit geboten, dass man sich wirklich fragen muß, für wie einfältig diese Jungs den Hörer eigentlich halten. Und dann noch dieser (neue) Sänger (vorher war man rein instrumental unterwegs) - sorry der Junge ist mehr ein etwas kraftloser Einzelkämpfer, der, wenn die Stimme mal ohne fette Chöre oder zweite Stimme durchkommt, auf Dauer nur schwer erträglich ist. Und von wegen "JOE LYNN TURNER vein" - dafür müsste der Beipackzettelschreiber eigentlich Berufsverbot erhalten. Zwar beherrschen die anderen Musiker ihre Instrumente durchaus und die Produktion ist so schlecht nicht, aber man watet knietief in sämtlichen Klischees und ausgelatschten Ideen des Genres, die andere Bands über mehrere Alben hinweg schon vor Jahren alle verbratet haben. Langweilige Instrumentalzwischenstücke ("Maudlin Adagio"), grausig dünn gesprochene Erzählparts ("Salus Honor, Virtus"), ein Nervkeyboard mit überstrapaziertem Dudelfaktor (u.a. "Nightfall Prelude") vorwiegend mit Spinettsounds und dann ständig diese aufgesetzte Hall-Bombastchöre a la "Herr der Ringe" für Arme. Die Gitarre wühlt sich noch einigermaßen solide aber irgendwie monoton kalkuliert durch die zahlreichen Läufe hindurch. Einzig die manchmal etwas betont durchschimmernden Bassparts ("Polytheist") sind noch positiv zu erwähnen. Nette manchmal sogar catchy Melodien sind ebenfalls zu Genüge vorhanden, allerdings bleibt da Nichts dauerhaft hängen, der für mich gerade noch einigermaßen, aber auch nur mit Abstrichen gelungene Song, ist der Achtminüter "Landscape Fading Into Infinity" gegen Ende. Ansonsten bringen M.Z. nur wenig Lohnenswertes zustande. Sorry, es ist zwar immer hart so etwas über ein Album zusagen, aber "Nostalgic Heroes" ist von Anfang bis Ende beliebig, vorhersehbar und schlichtweg überflüssig, so dass auch Album Nummer 5 für die Franzosen (vor allem mangels Qualität) ganz sicher nicht den Durchbruch bringen wird.

Nostalgic Heroes


Cover - Nostalgic Heroes Band:

M.Z.


Genre: Metal
Tracks: 11
Länge: 50:47 (CD)
Label: Thundering Records
Vertrieb: Thundering Records / Manitou Music