Review:

13

(My Victim)

Die Truppe aus San Francisco gründete sich 1987 aus den Überresten einer Band namens ASSASSIN und legte schon recht früh, also 2009, sein Debütalbum „13“ vor, das uns nun als Re-Release beehrt. Dass das Quintett bei dieser rastlosen und dichten Veröffentlichungspolitik, anscheinend auch bedingt durch zahllose Line-Up-Wechsel, nie wirklich zum Zug gekommen ist, versteht sich trotz hunderter Shows mit Größen wie METALLICA, EXODUS, DEATH ANGEL oder DEFTONES fast von selbst. Nach über 20 Jahren bleibt daher die Frage, ob die Band mit „13“ aus ihrem Schattendasein ausbrechen kann. Um die Antwort vorweg zu nehmen: sie kann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht. MY VICTIM sind eben nicht WARRIOR, WARLORD oder TERRORIZER, denen exzellente Musiker vorstehen, und die es geschafft haben, nach ein bis zwei Dekaden Anwesenheit brillantes Songmaterial zu präsentieren. Die Songs auf „13“ klingen zu keiner Sekunde nach einer derart erfahrenen Band, sondern dümpeln – fast schon symptomatisch für die lange Odyssee der Jungs - orientierungslos zwischen traditionellem US-Hardrock und groovigem/alternativem Neumetall der 90er herum. Stücke wie der lahme Opener „Time Wasted“, das flotte „Days Gone“, das balladeske „For Randy“, der Stampfer „Burning Life“, das schrammelige „This Bitter Pill“ oder das schmalzige „Wake Me“ sind solide gespielte, aber belanglose Rocksongs. „13“ klingt teil- und erschreckenderweise so, als hätten BON JOVI zusammen mit PEARL JAM (nach ihrer göttlichen „Ten“-Phase wohlgemerkt!) eine Platte mit B-Seiten aufgenommen. Nach so langer Reifezeit darf man deutlich mehr erwarten.

13


Cover - 13 Band:

My Victim


Genre: Hard Rock
Tracks: 14
Länge: 54:44 (CD)
Label: Hands Of Blue Records
Vertrieb: Aristopunks